Die vergrößerten Abbildungen sind nur auf dem käuflichen Datenträger enthalten.
Schweiz / Österreich / Frankreich / Italien
Schweiz: Wallis / Graubünden / Tessin / Uri / St. Gallen / Bern / Neuenburg / Basel-Landschaft / Solothurn
Kanton Wallis / Binntal / Saas Fee / Obergoms / Rhonetal
Binntal: Grube Lengenbach
Das Binntal ist ein südliches Seitental der Rhone im Schweizer
Kanton Wallis. Die kleine Gemeinde Binn ist mit dem Auto über einen
langen Tunnel erreichbar. Etwa drei Kilometer oberhalb liegt die
Grube Lengenbach. Auffällig dort ist der helle
Dolomit, in dem vor allem golden glänzender
Pyrit,
aber auch andere schöne Mineralien vorkommen. 1945 barg der
Strahler Joseph Imhof einen riesigen, fünf Zentimeter breiten
Realgarkristall.
Man kann ihn heute im Naturhistorischen Museum in Bern bewundern. In
der Grube Lengenbach kommen zahlreiche Arsenmineralien vor, die
Metall-Ionen in verschiedenen Mischungen enthalten. Dazu zählen zum
Beispiel die Minerale
Baumhauerit,
Dufrénoysit,
Jordanit,
Lengenbachit,
Sartorit oder Binnit, der eine rundliche, vielflächige
Tennantit-(Zn)-Varietät darstellt. Berühmt sind auch die klaren, honiggelben Kristalle der
Zinkblende, die als „Honigblende“ bezeichnet werden. Die Honigblende darf nicht mit dem ähnlichen
Goyazit
verwechselt werden. Die Grube Lengenbach gilt für mindestens 44
Mineralien als Typlokalität (TL), dazu zählen der
Liveingit
und auch sehr seltene Thalliumminerale, die sonst an keinem anderen Ort
der Welt vorkommen. Beispiele für Thalliumminerale sind
Hutchinsonit
und Imhofit, sowie Hatchit und Wallisit, die beide meistens zusammen
auftreten. Die Grube Lengenbach ist eine der bedeutendsten
Mineralien-Fundstellen der Welt. Heute ist sie weitgehend
erschöpft.

Auripigment
Lengenbach

Hyalophan TL,
Baryt, Lengenbach

Baumhauerit TL
Lengenbach

Binnit
TL
Lengenbach

Calcit
Lengenbach

Dolomit, Pyrit
Lengenbach

Dolomit
Lengenbach

Dolomit
Lengenbach

Dufrénoysit TL,
Realgar, Lengenbach

Hemimorphit
Lengenbach

Goyazit
Lengenbach

Hutchinsonit TL,
Realgar, Lengenbach

Hyalophan
Lengenbach

Jordanit TL
Lengenbach

Lengenbachit TL
Lengenbach

Liveingit TL
Lengenbach

Muskovit
Lengenbach

Oellacherit
Lengenbach

Realgar
Lengenbach

Pyrit, Realgar
Lengenbach

Pyrit, Realgar
Lengenbach

Rutil Sagenitgitter
Lengenbach

Sartorit TL
Lengenbach

Turmalin: Dravit
Lengenbach

Zinkblende
Lengenbach

Zinkblende
Lengenbach
Binntal: Andere Fundstellen
Im Binntal können aber noch an zahlreichen anderen Fundstellen hervorragende Funde gemacht werden. Das Gebiet
Lercheltini am Hang oberhalb von Im Feld ist für schönen
Adular,
Anatas,
Hämatit,
Magnetit oder
Rutil bekannt. Im Geröll am
Feldbach kann man
Aktinolith finden. Auf der weiter oben gelegenen
Turbenalp kommen zum Beispiel
Anatas,
Schörl,
Rutil und radial miteinander verwachsene Kristalle des
Siderits vor. Beim
Wannigletscher werden Raritäten wie Asbecasit und
Synchisit, sowie
Cafarsit in der Typlokalität gefunden. Das Yttriumarsenat
Chernovit-(Y) bildet dort eine Mischkristallreihe mit
Xenotim-(Y). Sehr schöner
Titanit kommt vom
Blausee im Saflischtal. Aus der Ripidolith-Kluft in diesem Gebiet stammt
Klinochlor in perfekt ausgebildeten Kristallen. Mehrtägige Touren gehen zum
Ofenhorn. Die Spezialität von dort ist
Bergkristall im Binntaler oder Tessiner Habitus. Südlich von Binn liegt das
Kriegalptal, das ebenfalls eine sehr hohe Mineralienvielfalt aufweist. Oberhalb davon am
Blattjengrat tritt violetter
Amethyst auf.

Aktinolith
Feldbach

Anatas
Turbenalp

Rutil
Turbenalp

Siderit
Turbenalp

Turmalin: Schörl
Turbenalp

Cafarsit TL
Wannigletscher

Chernovit-(Y)
Wannigletscher

Hämatit: „Eisenrose“
Wannigletscher

Klinochlor
Blausee

Titanit
Blausee

Tessiner Quarz
Ofenhorn

Rutil in Titanit
Kriegalptal

Amethyst
Blattjengrat
Felskinn bei Saas Fee
Als
Felskinn wird die Seilbahnstation oberhalb von Saas
Fee auf 2988 Höhenmeter bezeichnet. Unterhalb der Station liegt
der Moränenschutt des Gletschers. Die Gletschermoräne befindet
sich unterhalb einer Felswand, daher ist dort das Suchen nach
Mineralien lebensgefährlich. Im Schutt und auch in der Felswand
befinden sich Adern des metamorphen Gesteins Rodingit. Das helle Gestein
ist reich an Mineralien der
Granat-Gruppe wie Andradit und Hessonit. Andere typische Mineralien sind
Diopsid,
Epidot,
Klinochlor,
Magnetit oder
Vesuvianit.
Meistens sind die Kristalle aber nur relativ klein. Die Bildbreite der
hier vorliegenden Fotos beträgt nur etwa ein bis zwei Zentimeter:

Andradit
Diopsid
Apatit

Diopsid
Hessonit

Klinochlor
Hessonit
Magnetit
Vesuvianit
Vesuvianit
Furka, Grimsel, Obergoms
Das Muttenhorn am
Furka zählt zum Gotthardmassiv, es liegt auf der Grenze des Kantons Wallis zum Kanton Uri. Die Gemeinde
Obergoms
liegt unterhalb des Rhonegletschers, aus dem die Rhone entspringt. Die
umliegenden Fundstellen umfassen die Walliser Gebiete der Pässe
Grimsel, Furka und Nufenen. Zum Gebiet zählt auch das
Gerental, das bei Oberwald in die Rhone mündet. Es liefert schönen
Ankerit und viele weitere Minerale. Am berühmtesten sind jedoch die „Eisenrosen“ aus rosettenartig aufgefächerten, tafeligem
Hämatit. Sie werden in fast allen Gebieten des Obergoms östlich der Rhone gefunden. Aus der Gegend am
Griesgletscher
oberhalb des Nufenenpasses stammen die schönsten Tessiner Quarze
der Alpen. So bezeichnet man ein Quarz mit besonders steilen
Rhomboederflächen.

Bergkristall, Periklin
Furka

Ankerit
Gerental

Eisenrose
Obergoms

Tessiner Quarz
Griesgletscher

Tessiner Quarz
Griesgletscher

Tessiner Quarz
Griesgletscher
Rhonetal, südliches Wallis
Fährt man das Rhonetal abwärts, gelangt man bei Ernen zur
Rhoneschlucht. Von dort stammen die schönsten
Rutile der Schweiz, die als gitterartige verwachsene Drillinge zu einem „Sagenitgitter“ ausgebildet sind. Am
Gibelbach in Fiesch findet man im Erosionsbereich des Bachs Zeolithe wie Stilbit oder
Stellerit. Früher wurde nördlich von Brig im Baltschiedertal am
Alpjuhorn Molybdänit abgebaut. In Gasenried oberhalb von
St. Niklaus im Mattertal wurde in den 1930er-Jahren schöner
Pyrophyllit gefunden. Im
geschichtsträchtigen Bergwerk
Gondo an der Südrampe des Simplonpasses wurde früher goldhaltiger
Chalkopyrit abgebaut. Im
Gantertal findet man das blaugraue Amphibol
Glaukophan in der Varietät Crossit. Ebenfalls im Simplonpassgebiet liegt das
Bortelhorn, wo
Rutil als Sagenitgitter vorkommt. Am
Mont Chemin oberhalb von Martigny werden Titanminerale wie
Anatas oder
Brookit gefunden. Das
Val d'Illiez ist ein Seitental oberhalb von Monthey oder Bex ganz im Südwesten des Kantons. Von dort kommen die schönsten
Fensterquarze der Schweiz. Erwähnenswert ist auch das einzige Schweizer Uranerz-Bergwerk
La Creusaz oberhalb von Salvan. Die Stollen zeigen einen hohen Mineralreichtum. Neben der
Pechblende werden weitere Uranminerale wie Metazeunerit oder Uranophan gefunden.

Rutil Sagenitgitter
Rhoneschlucht

Stellerit
Gibelbach, Fiesch

Ankerit
Mühlebach

Molybdänit
Alpjuhorn

Pyrophyllit
St. Niklaus

Chalkopyrit, Gold
Gondo

Glaukophan
Gantertal, Simplon

Rutil Sagenitgitter
Bortelhorn

Rutil Sagenitgitter
Bortelhorn

Anatas
Mont Chemin

Anatas, Brookit
Mont Chemin

Fensterquarz
Val d'Illiez

Fensterquarz
Val d'Illiez

Pechblende
La Creusaz
Kanton Graubünden / Piz Beverin / Andere
Piz Beverin
Graubünden zeichnet sich durch wechselnde Geologie aus. Die
Mineralvorkommen in den alpinen Zerrklüften weichen dadurch je nach
Gebiet erheblich ab. Die weitere Umgebung von Thusis zeigt im
ansonsten eher mineralarmen Bündner Schiefer regional reiche
Vorkommen an Bergkristall, der von weiteren Mineralen wie Calcit,
Feldspate oder Titanminerale wie Anatas oder
Brookit begleitet wird. Der
Piz Beverin
ist ein markanter Berg zwischen der San-Bernadino-Strecke und dem
Safiental. Ausgangspunkt der Strahlertouren ist häufig Wergenstein.
Die Bergkristall-Calcit-Kombinationen von dort sind unverkennbar. Der
Bergkristall ist ganz klar oder durch Eisen-Beimengungen gelb gefärbt. Man findet dort auch
Fadenquarz in vielen Ausprägungsformen.

Bergkristall
Piz Beverin

Bergkristall, Calcit
Piz Beverin

Bergkristall, Calcit
Piz Beverin

Calcit, Bergkristall
Piz Beverin

Calcit, Dolomit
Piz Beverin

Fadenquarz
Piz Beverin

Fadenquarz stängelig
Piz Beverin
Andere Fundorte in Graubünden
Aus dem
Safiental stammt sehr schöner
Brookit. Schöne Paragenesen von
Calcit mit Bergkristall findet man zum Beispiel in
Vrin im Val Lumnezia, auf der
Alp Nova im Val Nova oder in
Tschiertschen oberhalb von Chur. Das
Val Russein
ist ein Seitental des Vorderrheintales in der Region Surselva. Bei der
Alp Cavrein teilt sich das Tal aufwärts in drei Seitentäler,
eines davon ist das Val Gronda da Cavrein, das abgekürzt oft als
„Val Cavrein“ bezeichnet wird. Die Fundortangaben kennzeichnen nur allgemein die Gegend, jedenfalls stammen von dort sehr schöne
Rauchquarze, die auch als
Gwindel
auftreten können. Ein weiteres Gebiet für ungewöhnliche
Mineralfunde in Graubünden liegt oberhalb von
Disentis/Mustér in Richtung Oberalbpass. Der
Piz Badus zählt zur Gemeinde Tujetsch. Dort findet man
Granat in der Grossular-Varietät Hessonit. Unterhalb der Staumauer des Stausees im Val Curnera liegt die
Cavradischlucht, die geologisch schon zum Gotthardmassiv gehört. Die dortigen
Hämatitkristalle
können sechs Zentimeter oder mehr erreichen. Sie zeichnen sich
durch ungewöhnlichen Flächenreichtum und Glanz aus. Sehr
speziell sind die epitaktisch auf- oder eingewachsenen
Rutilkristalle, die einen abgeflachten, prismatischen Habitus zeigen. Auch
Quarz,
Anatas oder der schwarze
Turmalin Schörl kommen neben zahlreichen weiteren Mineralen vor. Das ebenfalls sehr mineralreiche
Val Nalps
ist das nächste Tal östlich vom Val Curnera. Im Val
Cristallina bei Medels am Lukmanierpass und auch in der
Lukmanierschlucht wird schöner
Adular gefunden. Das
Calancatal nördlich von Bellinzona zählt noch zu Graubünden. Bei Arvigo kommen Adular, büscheliger
Epidot,
Prehnit oder
Titanit vor.

Bergkristall, Brookit
Safiental

Calcit Skalenoeder
Vrin, Val Lumnezia

Calcit Rhomboeder
Alp Nova

Fingernagel-Calcit
Tschiertschen

Zepterquarz
Val Cavrein

Rauchquarz
Val Cavrein

Rauchquarz
Val Russein

Rauchquarz „Gwindel“
Val Russein

Aragonit
Bova Gronda

Hessonit
Piz Badus

Hämatit, Rutil
Cavradischlucht

Hämatit, Rutil
Cavradischlucht

Schörl
Cavradischlucht

Prehnit
Val Nalps

Adularzwilling
Val Cristallina

Adular, Klinochlor
Lukmanierschlucht

Epidot
Val Calanca

Prehnit, Epidot
Val Calanca
Kanton Tessin
Am Ende des 18. Jahrhunderts entdeckte man das Mineral
Disthen in der Leventina. Im Paragonitschiefer bei der Alpe Sponda und am
Pizzo Forno wurden bis zu 20 Zentimeter lange Kristalle gefunden.
Staurolith
ist häufig epitaktisch mit Disthen verwachsen. Berühmt
geworden sind auch die Rubin-Funde am Pizzo Campolungo, der nicht weit
davon liegt. Oberhalb von Cevio im Maggiatal liegt
Linescio. Dort gibt es in den beiden Steinbrüchen zahlreiche Klüfte, in denen zum Beispiel der seltene
Piemontit oder
Skolezit gefunden werden. Im
Val Bedretto am Nufenenpass gab es einige Zeit lang eine Schürfstelle, wo man gut ausgebildeten
Nadelquarz
selbst suchen konnte. Die Nadelquarze sind teilweise durch eisenhaltige
Verbindungen dicht unter der Kristall-Oberfläche gelb
gefärbt. Die
Fibbia ist ein 2739 Meter hoher Berg bei Airolo. Im Gipfelgebiet werden
Hämatit-Eisenrosen oder zum Beispiel auch
Albit,
Pyrit oder
Stilbit gefunden.

Disthen, Staurolith
Pizzo Forno

Piemontit
Linescio

Piemontit
Linescio

Skolezit
Linescio

Nadelquarz
Val Bedretto

Nadelquarz
Val Bedretto

Rhipidolith
Val Blenio

Hornblende
Val Canaria

Hämatit „Eisenrosen“
Fibbia

Stilbit, Pyrit
Fibbia
Kanton Uri
Das Gotthardmassiv bildet den Hauptteil des Kantons Uri, der im
Süden an den Kanton Tessin grenzt und im Südosten an den
Kanton Graubünden. Aus den Bauarbeiten am
Gotthard-Tunnel kam nur wenig Material auf den offiziellen Markt. Darunter waren einige
Bergkristalle, die zu einem Gwindel ausgebildet waren oder bizarre Wachstumformen zeigten. Der
Intschi Tobel ist die Schlucht der Reuss unterhalb von Intschi und oberhalb von Erstfeld am Gotthardpass. Dort werden schöner
Fadenquarz, sowie
Albit, Apatit,
Anatas, Brookit oder Rutil gefunden. Oberhalb der Göscheneralp gibt es eine Kristallhöhle am
Gletscherhorn, die rosa
Fluorit beherbergt. Während bei der
Göscheneralp ungewöhnlich dunkler
Rauchquarz oder sogar Morionquarz vorkommt, sind die Rauchquarze im
Maderanertal heller und bilden riesige Rasen auf dem Muttergestein.
Amianth (oder „Byssolith“) ist eine feinhaarige Aktinolith-Varietät, die zu den Asbesten zählt. Vom
Chridenloch im Schächental am Klausenpass stammt schöner Calcit. Der
Furka-Basis-Tunnel
lieferte während der Bauarbeiten Pistomesit in gut ausgebildeten
Rhomboedern. Dabei handelt es sich um eine magnesiumhaltige
Siderit-Varietät.

Bergkristall
Gotthard-Tunnel

Fadenquarz
Intschi Tobel

Albit, Anatas
Intschi Tobel

Anatas
Intschi Tobel

Rosa Fluorit
Gletscherhorn

Rauchquarz
Göscheneralp

Rauchquarz
Maderanertal

Amianth
Maderanertal

Calcit
Chridenloch

Calcit „Papierspat“
Chridenloch

Pistomesit, Calcit
Furka-Basis-Tunnel
Kanton St. Gallen
Der Kanton St. Gallen reicht bis an den
Zürichsee und über den Walensee. Berühmt sind die
riesigen Calcit-Rhomboeder aus dem Eisenerzbergwerk Gonzen
bei Sargans. Die 1965 entdeckte Kluft war mit Kristallen besetzt, von
denen einige mehr als 80 Zentimeter Kantenlänge hatten. Auch bei Vättis
im Taminatal südlich von Bad Ragaz wurden riesige Calcite
gefunden. Diese sind dort aber hauptsächlich als Skalenoeder
ausgebildet. Typisch von dort sind Calcite, die von gelben oder roten
Eisenerzen überzuckert sind, auch Doppelender oder traubige
Aggregate kommen vor.

Calcit
Bergwerk Gonzen

Calcit
Vättis
Kanton Bern
Das Aarmassiv ist ein zentraler Teil der Schweizer Alpen, es erstreckt
sich vom Lötschberg im Wallis bis zum Tödi an der Grenze des
Kantons Glarus zum Kanton Graubünden. Im Kanton Bern zählen
zum Beispiel das Haslital, der Triftgletscher beim Sustenpass,
Rotlaui
bei Guttannen oder das Grimselgebiet dazu. Die dominierenden Gesteine
sind Gneis und Granit, aber auch kristalline Schiefer und Amphibolith
kommen vor. Am
Triftgletscher findet man
Bergkristall, der mit Chlorit vergesellschaftet oder als
Fadenquarz ausgebildet ist. Das
Sommerloch am Grimsel-Stausee ist ein natürlicher Aufschluss. Dort wurde früher rosa
Fluorit in oktaedrischer Form gefunden. Typische Kluftminerale beim
Kraftwerk Oberaar
am Grimsel sind Ankerit, Quarz, Muskovit und Sphalerit, aber auch
Anatas, Apatit, Brookit, Calcit, Fluorit, Galenit, Klinochlor (Chlorit),
Rutil, Monazit, Siderit oder Xenotim. Berühmtheit erlangte die
Marmotta-Kluft am Grimsel, da der
Rauchquarz
in einem Murmeltiernest gefunden wurde. An der Gerstenegg gibt es eine
geschützte Kluft in einem Zugangsstollen der Kraftwerke Oberhasli.
Besucher können durch Fenster die Bergkristalle in ihrer
natürlichen Umgebung tief im Berg bestaunen. Weltberühmt sind
die Rauchquarze vom
Zinggenstock, die zu den größten ihrer Art zählen. Sie sind im Naturhistorischen Museum in Bern ausgestellt. Der
Napf
ist die höchste Erhebung im Emmental, er liegt an der Grenze zum
Entlebuch im Kanton Luzern. Geologisch ist das Gebiet aus Nagelfluh
ausgebaut. Dies ist ein Konglomerat aus abgerollten Gesteinen, die mit
Bindemitteln wie Sand oder Kalk verfestigt sind. Das Material ist eine
Ablagerung aus den Flüssen der Alpen. Aus diesem Grund findet man
heute in den Bächen um den Napf herum
Seifengold.

Bergkristall, Chlorit
Triftgletscher

Fadenquarz
Triftgletscher

Calcit, Bergkristall
Rotlaui

Rosa Fluorit
Sommerloch

Offenes Gwindel
Zinggenstock

Geschlossenes Gwindel
Kraftwerk Oberaar

Rauchquarz
Marmottakluft

Seifengold
Napf
Kantone Basel-Landschaft, Solothurn und Neuenburg (Juramineralien, nicht alpin)
Im Schweizer Jura kommen die für die Kalkgebirge typischen Calcite vor. Der Steinbruch am
Liesberg im Laufental im Kanton Basel-Landschaft ist eine berühmte Fundstelle für Fossilien. Dort werden auch
Calcit und sehr schöne Schmetterlingszwillinge gefunden. Er lieferte früher glasklare
Gipskristalle. Heute ist dort ein Naturschutzgebiet. Beim Autobahnbau der A2 in den 1960er-Jahren kamen bei
Tenniken riesige Calcitstufen ans Tageslicht. Der Gipsabbau in der Gipsgrube
Zegglingen im Baselbieter Jura hatte lange Zeit Tradition. Einmalige Kombinationen von Calcitkristallen, die auf gelben
Fluoritwürfeln sitzen, findet man im
Steinbruch Orismühle
südwestlich von Liestal. Der Steinbruch liegt im Kanton Solothurn.
Zwischen Bielersee und Neuenburgersee im Kanton Neuenburg liegt das
Dorf
Cornaux. Oberhalb davon befindet sich der Kalksteinbruch der Juracime AG, in dem
Calcit und klarer
Coelestin gefunden werden.

Calcit
Liesberg

Calcit
Tenniken

Gips
Zegglingen

Calcit, Fluorit
Stbr. Orismühle

Calcit
Cornaux

Coelestin, Calcit
Cornaux
Österreich: Tirol / Salzburg / Steiermark / Kärnten
Bundesland Tirol / Zillertal / Brixlegg / Schwaz / Obernberg
Zillertal, Inntal, Kitzbühel, Gafleintal
Das Tiroler Zillertal ist vor allem für den roten
Almandin-Granat berühmt, der bevorzugt im Glimmerschiefer oder im Talkschiefer wächst. Man findet ihn zum Beispiel auf der
Stapfenalpe. Am Talggenkopf bei Zemmgrund im Zillertal kommt
Talk in grünen, blättrigen Aggregaten vor.
Klinozoisit ist in den österreichischen Alpen weit verbreitet, ein eher wenig bekanntes Vorkommen findet sich am
Waxeggkees. Im Salzbergwerk bei
Hall im Inntal wurde früher nicht nur Salz gefördert, sondern es kam von dort auch
Gips in schönen Schwalbenschwanz-Zwillingen. Im Bezirk Kitzbühel wird an verschiedenen Orten gut ausgebildeter
Baryt gefunden. Ein Beispiel für einen solchen Fundort ist das ehemalige Bergbaugebiet
Fieberbrunn bei der Gebra Kapelle. Die ehemalige Erzlagerstätte
Dirstentritt liegt im Gafleintal. In der Bleierzmine wurde früher auch
Calcit gefunden.

Almandin
Stapfenalpe, Zillertal

Talk
Talggenkopf, Zillertal

Klinozoisit
Waxeggkees, Zillertal

Gips
Hall, Inntal

Baryt
Fieberbrunn

Calcit
Dirstentritt
Brixlegg und Schwaz
Das Bergbau- und Hüttenmuseum Brixlegg gibt einen guten Eindruck
über den früheren Kupferbergbau. Gut kristallisierter
Azurit, kugeliger
Erythrin oder lockiger
Malachit aus Brixlegg sind zum Beispiel bei Sammlern begehrt. Der
Stockerstollen und die
Silberberghalde sind Fundstellen für die beiden smaragdgrünen Minerale
Tirolit und
Tangdanit.
Dieser wurde früher auch als „Klinotirolit“ bezeichnet. Die beiden
sehr ähnlichen Minerale sind mit einfachen Mitteln kaum
voneinander zu unterscheiden. Ganz in der Nähe etwas weiter
östlich liegt der
Gratlspitz. Eine Besonderheit
stellt der „Schwazit“ dar, der im Stockerstollen gefunden wurde. Dieser
Alternativname für das Quecksilbermineral
Tetraedrit-(Hg) ist
nach dem Bezirk Schwaz benannt, der etwa 15 Kilometer südwestlich
von Brixlegg in Richtung Innsbruck liegt. Wahrscheinlich kommt der
Schwazit in Schwaz aber nicht vor. Die beiden bekanntesten Fundstellen
bei Schwaz sind der
Martinsstollen und der natürliche Aufschluss
Weißer Schrofen.
Beide liegen auf der Gemarkung der Gemeinde Rotholz-Maurach. Man findet
dort ähnliche Minerale wie in Brixlegg, zum Beispiel auch die
türkisblauen Kupfer-Zink-Arsenate
Clarait und
Theisit.

Schwazit
Stockerstollen

Azurit
Silberberghalde

Azurit, Malachit
Silberberghalde

Malachit
Silberberghalde

Erythrin
Silberberghalde

Tangdanit, Erythrin
Silberberghalde

Antlerit
Gratlspitz

Brochantit
Gratlspitz

Tirolit
Gratlspitz

Aurichalcit
Martinsstollen, Schwaz

Tirolit
Martinsstollen

Clarait
Weißer Schrofen

Theisit
Weißer Schrofen

Theisit
Weißer Schrofen
Obernberg
Der Abbau von Bleierzen bei Obernberg fand wahrscheinlich schon in der
Römerzeit statt. Das 15. Jahrhundert gilt als Blütezeit des
Bleibergbaus im Obernbergtal. Es gab zu jener Zeit zahlreiche Gruben und
Schürfstellen, zum Beispiel am Tribulaun, am Kühberg oder am
Neßlacher Joch. In Gries am Brenner am Eingang des Tales gab es
eine Erzschmelze, die Mitte des 16. Jahrhunderts aufgegeben wurde. Aus
alten Funden stammen Bleiminerale wie
Bleiglanz,
Bournonit und
Wulfenit oder Zinkminerale wie
Hemimorphit,
Hydrozinkit,
Rosasit,
Sphalerit und
Smithsonit. Spezialitäten aus Obernberg sind seltene Blei-Antimon-Minerale wie
Geokronit,
Oxyplumboroméit,
Semseyit oder
Valentinit. Das ehemalige Gebiet ist heute ein Naturschutzgebiet, in dem das Sammeln streng verboten ist.

Bournonit
Obernberg

Geokronit
Obernberg

Hemimorphit
Obernberg

Hydrozinkit
Obernberg

Oxyplumboroméit
Obernberg

Pyrit
Obernberg

Quarz
Obernberg

Rosasit
Obernberg

Semseyit
Obernberg

Smithsonit
Obernberg

Sphalerit
Obernberg

Valentinit
Obernberg

Wulfenit
Obernberg
Bundesland Salzburg / Obersulzbachtal / Untersulzbachtal / Habachtal / Rauris / Leogang / Weitere
Obersulzbachtal
Das österreichische Bundesland Salzburg ist nach der gleichnamigen
Landeshauptstadt benannt. Das Obersulzbachtal liegt im Bezirk Zell am
See in den Hohe Tauern. Es ist vor allem aufgrund seiner Fundstelle am
Hopffeldboden
berühmt geworden. Die Stelle ist bequem mit dem Auto erreichbar.
Aus der Felswand fällt immer wieder Material. Im Geröllfeld
werden seltene Thorium- und Yttriumminerale gefunden, auch Minerale mit
seltenen Erden sind vorhanden. Die Kristalle erreichen im besten Fall
zwei Millimeter, so dass eine gute Lupe notwendig ist. Sie finden sich
im hellen Granit mit wenig Chlorit-Anteil.
Anatas,
Brookit und
Rutil sind die häufigsten Titanminerale.
Aeschynit-(Y) kommt in braunen, durchscheinenden Tafeln vor, während der deutlich hellere
Synchisit einen langprismatischen Habitus hat, der sich am Ende zur Spitze hin oft verjüngt. Der
Monazit bildet eher prismatische Kristalle in dicktafeliger oder blockiger Form.
Xenotim-(Y) kommt in mikroskopisch kleinen, hellgelben Kristallen mit säulig-prismatischem Habitus vor.
Hämatit bildet kleine schwarze Tafeln. Am Hopffeldboden wird auch der seltene
Vaterit in hexagonalen Kristallen gefunden, der neben Aragonit und Calcit die dritte natürlich vorkommende Modifikation des
Calciumcarbonats darstellt. Aus dem
Seebachkar oberhalb des Seebachsees stammt
Augit in gut ausgebildeten Kristallen. Bei der
Kampriesenalm findet man roten, nadelförmigen Rutil.

Aeschynit-(Y)
Hopffeldboden

Anatas
Hopffeldboden

Brookit
Hopffeldboden

Calcit
Hopffeldboden

Hämatit
Hopffeldboden

Monazit-(Ce)
Hopffeldboden

Muskovit
Hopffeldboden

Pyrit
Hopffeldboden

Synchisit-(Ce)
Hopffeldboden

Synchisit-(Ce)
Hopffeldboden

Vaterit
Hopffeldboden

Augit
Seebachkar

Rutil, Siderit
Kampriesenalm
Untersulzbachtal
Das Untersulzbachtal ist das parallel liegende Tal östlich des
Obersulzbachtals. In der Gegend gibt es zahlreiche Fundstellen und
Schürfungen, die die typischen alpinen Mineralien führen. Im
Grünschiefer der
Knappenwand wurde der schönste
Epidot
der Welt gefunden. Manche Kristalle erreichten eine Länge von bis
zu einem halben Meter. Durch den Abbau entstand eine mächtige
Höhle im Fels. Heute herrscht dort Sammelverbot, der Abbau erfolgt
nur noch unter wissenschaftlicher Betreuung der Universität Wien.
Eine sehr seltene Spezialität stellt der grünliche
Gadolinit-(Y) von der
Abichlalm dar. Im
Beryller (auch „Beryllerrinne“) findet man zum Beispiel
Aquamarin oder schwarz-bräunlichen
Euxenit-(Y).
Die Kristalle erscheinen oft wie angefressen, weil die hohe
Radioaktivität des Euxenits zur Selbstbeschädigung führt.
Auch Zeolithe wie
Skolezit oder
Stilbit kommen dort vor.

Epidot
Knappenwand

Amianth, Epidot
Knappenwand

Gadolinit-(Y)
Abichlalm

Euxenit-(Y)
Beryller

Stilbit
Beryller
Habachtal
Das Habachtal ist das nächste, parallel liegende Tal weiter östlich. Der im Glimmerschiefer eingewachsene
Smaragd am
Leckbachgraben (Leckbachrinne) hat schon viele Glücksritter angezogen. Im
Wildenkarer Wald findet man gelben oder rötlichen
Monazit-(Ce) in gut ausgebildeten Kristallen und sogar blauer
Aquamarin. Auf der
Peitingalm wird
Rutil in roten Nadeln auf
Muskovit gefunden. Sehr speziell ist auch der zweifarbige, rot-grüne
Titanit, der zum Beispiel am
Leiterkogel bei der Teufelsmühle vorkommt. Weit oben im hintersten Bereich des Tales liegt die
Prehnitinsel, bei der neben
Fluor-Apatit und
Prehnit auch
Zoisit in gut ausgebildeten Kristallen gefunden wird.

Smaragd
Leckbachgraben

Monazit-(Ce)
Wildenkarer Wald

Rutil, Muskovit
Peitingalm

Titanit
Leiterkogel

Zoisit
Prehnitinsel
Rauris
Auf der Gemarkung der Gemeinde Rauris im Pinzgau liegen ebenfalls viele
Mineralienfundstellen. Aus den alpinen Klüften oberhalb vom
Raurisertal sind zum Beispiel auch gut kristallisierter
Aeschynit-(Y),
Monazit-(Ce) oder
Xenotim-(Y) bekannt. Berühmt ist der
Lohning Bruch, in dem früher Gneisplatten gewonnen wurden. Von dort stammen sehr schöner
Aeschynit,
Calcit in Skalenoedern oder flächenreichen Prismen oder auch
Schörl. Der schwarze Turmalin erscheint in der Durchsicht braun. Der
Kaiserer Bruch
liegt vor dem Lohning Bruch im Hüttwinkltal. In den
Steinbrüchen wird auch Material aus der Umgebung bearbeitet, so
dass die Fundstellenangabe ungenau sein kann.
Grieswies ist eine Geröllzone im Oberen Hüttwinkltal, in der schöner
Rutil und
Periklin gefunden wird.
Kolm-Saigurn
bildet den Talschluss des Hüttwinkltals. Es ist ein Bergbaurevier,
in dem alte Stollen, Schächte und Halden zu finden sind. Vom
Leistriedel im Hinteren Krumltal stammen schöne Paragenesen von
Klinochlor mit nadeligem
Rutil.

Aeschynit-(Y)
Lohning Bruch

Calcit
Lohning Bruch

Schörl
Lohning Bruch

Schörl
Lohning Bruch

Monazit-(Ce)
Lohning Bruch

Monazit-(Ce)
Kaiserer Bruch

Rutil
Grieswies

Periklin
Grieswies

Xenotim-(Y)
Kolm-Saigurn

Rutil, Klinochlor
Leistriedel
Leogang
Der Bergbau auf der Gemarkung der Gemeinde Leogang im Pinzgau lässt sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen.
Azurit und
Malachit sind im Gebiet weit verbreitet. Auf den alten Halden im Bergbaurevier
Schwarzleo findet man zum Beispiel den smaragdgrünen
Tirolit, der mit kupferhaltigem, weißem Annabergit vergesellschaftet ist. Der
Annabergit bildet weiße, radialstralige Aggregate. Von dort kommen auch Kupferarsenate wie der türkisfarbene
Parnauit, der smaragd- bis lauchgrüne
Euchroit oder der hellgrüne
Strashimirit, der kugelförmig-strahlige Aggregate mit faserigem Bruch entwickelt. Der
Leogangit
wurde im Gebiet erstmals entdeckt. Das Mineral bildet gerne grüne
oder türkisfarbene Kristallbüschel, es ist nach der
Typlokalität benannt.

Azurit, Malachit
Schwarzleo

Tirolit
Schwarzleo

Annabergit, Tirolit
Schwarzleo

Euchroit
Schwarzleo

Parnauit
Schwarzleo

Strashimirit
Schwarzleo

Leogangit TL
Schwarzleo
Weitere Fundstellen im Bundesland Salzburg
Aus dem Gebiet um
Böckstein im Gasteinertal stammt vielleicht der schönste
Fluorit aus Österreich. Er kommt dort in schönen, grünen Oktaedern vor. Auf schwarzem
Biotit sitzt gerne
Anatas in gelben, oktaedrischen Kristallen.
Apatit findet man in kleinen, flächenreichen und sehr klaren Kristallen auf hellem
Adular. Im Moos und im Gemeindesteinbruch Böckstein kommt grünlicher
Gadolinit-(Y) vor. Das Bergbaugebiet
Rotgülden
liegt im Muhrtal, das zum Bezirk Lungau gehört. Von dort stammen
einmalig schöne Paragenesen von Quarz mit goldgelbem
Chalkopyrit. In den alten Bergwerken bei
St. Johann im Pongau wurde früher
Aragonit als „Eisenblüte“ gefunden. Gut ausgebildete Kristalle des
Arsenopyrits findet man im
Revier Mitterberg
bei Mühlbach am Hochkönig. Manchmal steht bei solchen
Stücken aus alten Sammlungen die Fundort-Bezeichnung
„Mühlberg“.

Anatas, Biotit
Böckstein

Apatit, Adular
Böckstein

Fluorit
Böckstein

Gadolinit-(Y)
Böckstein

Quarz, Chalkopyrit
Rotgülden

Aragonit „Eisenblüte"
St. Johann

Arsenopyrit
Revier Mitterberg
Bundesland Steiermark / Erzberg / Weitere
Erzberg
Der bekannte steirische
Erzberg liegt bei der Stadt
Eisenerz im Bezirk Leoben. Die mächtigen Abraumhalden aus dem
Tagebau sind nicht zu übersehen. Der Abbau ist heute noch aktiv, es
ist die größte Eisenerzmine in Mitteleuropa und das
größte Siderit-Vorkommen der Welt. Berühmt vom
steirischen Erzberg ist auch der versinterte
Aragonit,
der sogenannte „Vogelnester“ bildet. Darin liegen
Aragonit-Höhlenperlen wie Vogeleier. Der Aragonit kommt dort auch
als „Eisenblüte“ vor. So wird das lockige, korallenartige Wachstum
beim Aragonit bezeichnet.

Aragonit „Eisenblüte“
Erzberg

Aragonit „Vogelnest“
Erzberg

Ankerit TL
Erzberg

Siderit, Bergkristall
Erzberg
Weitere Fundstellen in der Steiermark
Bad Gleichenberg liegt in der Südoststeiermark, fast an der Grenze
zu Slowenien. Die vorhandenen Thermalwasserquellen ermöglichten der
Gemeinde den Aufstieg zu einem Kurort. Der
Kolbeckit
vom Schlarbaumsteinbruch aus der Gleichenberger Klause ist wohl jedem
Sammler bekannt. Das seltene Scandiummineral bildet weiße oder
apfelgrüne Kugelaggregate. Der
Kaswassergraben oberhalb eines Baches bei Großreifling im Bezirk Liezen birgt
Magnesit in einmalig gut ausgebildeten Kristallen. Der Pinolith-Magnesit vom
Magnetitbergbau Sunk
kommt aus dem Bezirk Murtal, der Steinbruch liegt bei der kleinen
Gemeinde Hohentauern. Das Gestein aus Dolomit, Graphit und Magnesit wird
dort in großem Umfang abgebaut. Ein paar Kilometer nördlich
von
Bad Aussee befindet sich das Salzbergwerk Altaussee. Dort wird nicht nur gewöhnliches
Steinsalz oder
Gips gefördert, sondern es bringt vielleicht den schönsten
Polyhalit der Welt ans Tageslicht. Schöner
Strontianit kommt aus der Magnesit-Talk-Lagerstätte
Oberdorf-Niederdorf bei Sankt-Katharein an der Laming. Im
Lobmingbruch bei St. Stefan ob Leoben wird der seltene
Mcguinnessit gefunden, der dort zusammen mit
Pentlandit und
Magnetit vorkommt.

Kolbeckit
Bad Gleichenberg

Kolbeckit
Bad Gleichenberg

Magnesit
Kaswassergraben

Magnesit
Kaswassergraben

Pinolithmagnesit
Bergbau Sunk

Gips
Altaussee

Polyhalit
Altaussee

Strontianit
Oberdorf-Niederdorf

Mcguinnessit
Lobmingbruch

Pentlandit
Lobmingbruch
Bundesland Kärnten / Grauleitenspitz / Bad Bleiberg / Hüttenberg / Weitere
Grauleitenspitz
Der Grauleitenspitz ist ein Berg auf der Grenze zwischen Kärnten
und Salzburg, er liegt südwestlich des Ankogels. Mit der
Fundortangabe
Grauleiten ist die Halde unterhalb der Südwestflanke gemeint. Sie ist berühmt für ihre Titanminerale wie
Anatas,
Brookit,
Ilmenit,
Rutil oder
Titanit, aber auch für
Monazit oder
Xenotim.
Dort kommt der Anatas nicht nur oktaedrisch, sondern auch im tafeligen
Habitus vor. Östlich davon liegt das Kleinelendtal mit der
Fundstelle am
Kleinelendkees.

Anatas
Oktaeder
Grauleiten

Anatas tafelig
Grauleiten

Rutil Sagenitgitter
Grauleiten

Titanit
Grauleiten

Anatas, Brookit
Kleinelendkees

Anatas, Rutil
Kleinelendkees

Bergkristall
Kleinelendkees
Bad Bleiberg
15 Kilometer westlich von Villach liegt Bad Bleiberg. In den Gruben der
Umgebung gibt es Blei- und Zinkerze, die schon im Mittelalter abgebaut
wurden. Auch Silber und Gold wurde früher aus Erzen aufbereitet.
Die Einstellung der Bergbautätigkeit erfolgte 1993. Das Revier um
Bad Bleiberg wird auf alten Etiketten oft mit der Fundortangabe
Revier Bleiberg bezeichnet. Es ist bei den Sammlern aufgrund der Bleiminerale wie
Bleiglanz,
Cerussit oder
Wulfenit bekannt. Auch die gelbe Cadmiumblende, der
Greenockit, wird dort gefunden. Die
Grube Stefanie gilt als Typlokalität für den Wulfenit. Von dort stammt auch
Vanadinit in langgezogenen, orangefarbenen Kristallen.

Baryt, Bleiglanz
Revier Bleiberg

Cerussit
Grube Stefanie

Greenockit
Revier Bleiberg

Schalenblende
Revier Bleiberg

Vanadinit
Grube Stefanie

Wulfenit TL
Grube Stefanie

Wulfenit TL
Grube Stefanie
Hüttenberg
Das Revier bei
Hüttenberg im Bezirk St. Veit an der Glan ist seit der Antike bekannt. Eisenerze wie der
Siderit
wurden schon vor der Römerzeit abgebaut. Bis zum Beginn des 20.
Jahrhunderts gab es dort Hochöfen. Heute kann man diese historische
und einst sehr ergiebige Mineralfundstelle in einem Schaubergwerk
erkunden. Berühmt ist das Revier auch für seine
bläulichen
Chalcedone und für den klaren
Nitrobaryt, der in den Stollen bei Waitschach gefunden wird.

Chalcedon
Hüttenberg

Nitrobaryt
Hüttenberg

Siderit
Hüttenberg
Weitere Fundstellen in Kärnten
Buchholzgraben war einst ein Quecksilberbergwerk, das
bei Stockenboi zwischen dem Weißensee und dem Millstätter See
liegt. Der rote
Zinnober kommt dort im Kalk vor. Die Quecksilbergrube
Glatschach liegt etwa 25 Kilometer westlich davon bei Dellach im Drautal. Dort befindet sich das Quecksilbererz im Gneis.
Quecksilber gediegen tritt ebenfalls auf.
Stein bei Dellach im Drautal ist eine bekannte Fundstelle für
Auripigment und
Realgar. Aus dem Steinbruch
Pflüglhof im Maltatal stammt gut auskristallisierter
Klinozoisit. Annabergit in der magnesiumhaltigen Varietät
Cabrerit ist eine Spezialität aus dem Serpentinit-Steinbruch
Griesserhof bei Hirt.

Zinnober
Buchholzgraben

Quecksilber
Glatschach

Auripigment
Stein bei
Dellach

Klinozoisit
Pflüglhof, Maltatal

Annabergit
Griesserhof, Hirt
Frankreich

Axinit
Rocher de l'Armentier

Epidot TL
Bourg d'Oisons, Isère

Peridot
Langeac, Hautes-Loire

Peridot
Langeac, Hautes-Loire

Coelestin
Condorcet, Drôme

Coelestin
La Valdoule, Drôme

Strontianit
Beauvoisin, Drôme

Mirabeau-Diamant
Rémuzat, Drôme

Quarz
Orpierre, Hautes-Alpes

Quarz
Orpierre, Hautes-Alpes
Italien

Aurichalcit
Telfer Weißen, Südtirol

Anglesit
Telfer Weißen

Brochantit, Langit
Telfer Weißen

Linarit
Telfer Weißen

Titanit
Keilbachspitz, Südtirol

Turmalin: Dravit
Val d'Ossola, Piemont

Hessonit, Diopsid
Bellecombe, Aostatal

Vesuvianit
Bellecombe

Gold
Brusson, Aostatal

Rauchquarz
Val Ferret, Aostatal

Alurgit
Mina Praborna, Aostatal

Amianth
Val Camporcher

Brookit
Mt. Bregaceto, Ligurien

Sphalerit
Dosso di Furli, Trentino