Zeunerit und Metazeunerit radioaktiv toxisch
engl. Zeunerite
Nach dem deutschen Ingenieur Gustav Anton Zeuner (1828–1907)
Formel Zeunerit
Metazeunerit
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Cu(UO2)2(AsO4)2 • 12 H2O
Cu(UO2)2(AsO4)2 • 8 H2O
Uranylarsenate
grün, smaragdgrün
grün
Glasglanz, Perlmutterglanz
durchscheinend bis durchsichtig
2 – 2,5
3,2 – 3,6 g/cm³
vollkommen
uneben

tetragonal
ditetragonal-dipyramidal
ZeuneritLupe

Beschreibung

Zeunerit
Lupe
Zeunerit aus dem Schmiedestollen bei Wittichen im Schwarzwald
Novacekit
Lupe
Nováčekit mit Zeunerit aus dem Schmiedestollen bei Wittichen
Die Minerale Zeunerit und Metazeunerit unterscheiden sich lediglich im Kristallwasseranteil. Der Metazeunerit kann durch Wasserabgabe aus dem Zeunerit entstehen. Bei dieser Dehydratation findet eine Eintrübung statt. Zeunerit kristallisiert nach dem tetragonalen System. Der bevorzugte Habitus der Kristalle ist tafelig. Es kommen auch krustige oder erdige Aggregate vor. Das stark radioaktive und toxische Mineral zeigt im langwelligen UV-Licht nur eine schwache, grüne Fluoreszenz. Beim Heinrichit oder beim Nováčekit ist die Fluoreszenz vor allem auch im kurzwelligen UV-Licht viel stärker ausgeprägt. Eine Unterscheidung vom Torbernit ist oft schwierig; Zeunerit bevorzugt die Paragenese mit Arsenmineralen.

Der deutsche Mineraloge Albin Julius Weisbach (1833–1901) untersuchte Materialproben aus der Oxidationszone in der Grube Weißer Hirsch bei Neustädtel im Revier Schneeberg. Er beschrieb das Mineral Zeunerit im Jahr 1872 und benannte es nach dem Ingenieur und Direktor der Bergakademie Freiberg Gustav Anton Zeuner (1828–1907). Die Unterscheidung des Zeunerits vom Metazeunerit erfolgte im Jahr 1937 durch Aleksandr Evgenievich Fersman und Olga Mikhailovna Shubnikova.

Neben der Typlokalität in der Grube Weißer Hirsch bei Schneeberg findet man Zeunerit und Metazeunerit zum Beispiel auch bei Wittichen oder bei Menzenschwand im Schwarzwald.

Die Mineralienstufen dürfen aufgrund der Radioaktivität und Toxizität nicht in Wohn- oder Arbeitsräumen aufbewahrt werden. Sie gehören in eine luftdichte Dose, die sich in einem strahlungsdichten Behälter befindet.
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