engl. Molybdenite


Molybdänit vom Sauberg bei Ehrenfriedersdorf


Molybdänit aus Hagendorf-Süd in Bayern


Molybdänit vom Steinbruch Artenberg


Molybdänit vom Alpjuhorn im Baltschiedertal


Molybdänit vom Hopffeldboden
Eigenschaften
Das Mineral Molybdänit ist fast so weich wie
Graphit und eignet sich daher auch als Schmiermittel. Die Strichfarbe erscheint aber nach dem Zerreiben eher lauchgrün, während sie beim Graphit grauschwarz bleibt. Die Dichte ist deutlich höher als beim Graphit. Charakteristisch ist auch der blättchenartige Bruch. Das Mineral ist an der Luft beständig, es ist in verdünnten Säuren nicht löslich, nur in heißer konzentrierter Schwefelsäure oder Salpetersäure löst es sich. Ein Molybdänit ist vor dem Lötrohr aufgrund seines hohen Schmelpunktes nicht schmelzbar, dieser liegt bei 1750 °C.
Modifikationen
Molybdän(IV)-sulfid MoS
2 kommt in zwei Modifikationen vor: Der Molybdänit ist eine kristalline Modifikation, die amorphe Modifikation nennt man
Jordisit. Diese ist als eigenständiges Mineral anerkannt. Der Molybdänit darf nicht mit dem ähnlich klingenden Molybdit MoO
3 verwechselt werden. Dieses eher seltene Mineral besteht aus Molybdän(VI)-oxid und bildet farblose bis gelbe Kristalle.
Kristallformen und Wachstum
Der Molybdänit kristallisiert nach dem hexagonalen System. Er bildet gerne tafelige oder schuppige Kristalle von sechseckiger Form aus. Die Kristalle können auch einen blockigen bis prismatischen Habitus ausbilden. Es kommen auch dichte, derbe oder glaskopfartige Aggregate vor. Begleitminerale sind neben einigen weiteren Kupfersulfide wie Chalkopyrit, dann auch Fluorit, Pyrit oder Quarz.
Geschichte
Das Mineral war schon lange vor der Entdeckung des Elements Molybdän durch Carl Wilhelm Scheele (1742–1786) bekannt. Man hielt es im Mittelalter für einen Bleiglanz. 1778 konnte der schwedische Chemiker aus dem Mineral Molybdänoxid herstellen. Peter Jakob Hjelm (1746–1813) synthetisierte im Jahr 1781 elementares Molybdän durch eine Reduktion von Molybdän(VI)-oxid mit Graphit. Der Name des Elements leitet sich vom griechischen Wort
mólybdaina („Bleiglanz“) ab. Das Mineral ist nach dem chemischen Element Molybdän benannt. 2023 ordnete die IMA den
Ferrodimolybdänit FeMo
2S
4 als eigenständiges Mineral ein.
Vorkommen
In Deutschland findet man den Molybdänit an verschiedenen Stellen im sächsischen
Erzgebirge, zum Beispiel im Revier
Schlema-Alberoda oder am
Sauberg bei Ehrenfriedersdorf. Auch im Schwarzwald gibt es vereinzelte Vorkommen, eines davon ist der Steinbruch
Artenberg im Kinzigtal. Eine Fundstelle in Bayern ist die heute abgesoffene Tagebaumine Hagendorf-Süd bei
Waidhaus. In der Schweiz baute man das Molybdänerz früher am Alpjuhorn im Baltschiedertal ab. Dieses liegt nördlich von Brig im Kanton Wallis. In Österreich wurde er am
Hopffeldboden im Obersulzbachtal gefunden. Bedeutende Erz-Lagerstätten finden sich beim Stavangerfjord in Norwegen, im US-Bundesstaat Colorado oder im Kaukasus.
Verwendung
Der Molybdänit ist ein bedeutendes Erz zur Gewinnung von
Molybdän. Er eignet sich auch zur Gewinnung von
Rhenium, da immer einige wenige Molybdän-Ionen durch Rhenium-Ionen ersetzt sind.