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Frankreich: Alpen / Zentralmassiv / Calcit
Alpen
Der
Mont Blanc ist mit 4805 Höhenmetern der höchste Berg der Alpen. Im Gebiet beim
Argentière-Gletscher wird schöner
Rauchquarz und rosa
Fluorit gefunden. Die Fluorit-Kristalle können mehrere Zentimeter Durchmesser erreichen. Le Rocher de l'Armentier bei
Bourg d'Oisans im Arrondissement Grenoble liefert den wohl schönsten
Axinit-(Fe) der Alpen. Die Gegend um Bourg d'Oisons mit seinen interessanten Verwerfungen gilt auch als Typlokalität für den
Epidot, den man 1792 erstmalig dort gefunden hatte und zuerst für einen Turmalin hielt. Das Gebiet ist auch bekannt für schönen
Anatas,
Bergkristall oder kristallisiertes
Gold.

Epidot TL
Bourg d'Oisans, Isère
Das
Département Drôme ist bei Mineraliensammlern bestens für seine Septarien bekannt. Die bekanntesten Fundstellen liegen bei
Rémuzat oder bei
Condorcet im Gebirge östlich von Nyons. In den Septarien wachsen die „Mirabeau-Diamanten“. So bezeichnet man dort die sehr klaren, zu Doppelendern ausgebildeten
Quarzkristalle. In den Septarien können auch andere Minerale enthalten sein, zum Beispiel
Baryt,
Calcit,
Coelestin,
Gips,
Strontianit, Strontiodresserit oder
Tunisit. Die Gegend um
Orpierre im
Département Hautes-Alpes nordöstlich von Sisteron ist ebenfalls für ihre schönen
Quarzkristalle bekannt.

QuarzOrpierre, Hautes-Alpes

QuarzOrpierre, Hautes-Alpes
Zentralmassiv
Das westlich der Rhone gelegene Zentralmassiv (
franz. Massif Central) liegt in der Mitte des südlichen Frankreichs. Das Gebirge mit vulkanischer Vergangenheit umfasst etwa 15 Prozent der Landesfläche. Das Département Puy-de-Dôme ist nach dem gleichnamigen Vulkan benannt, der 1465 Meter hoch ist und in der Region Auvergne liegt. Berühmt sind die Vorkommen mit violettem
Amethyst im Minenfeld
Pégut, das zur Commune Vernet-la-Varenne gehört. Die Fundstellen liegen etwa 50 Kilometer südöstlich von Clermont-Ferrand. Typisch sind milchige Quarzkristalle, die auf einer Amethystmatrix sitzen. Es ist eine der wenigen Fundstellen der Welt, wo der Amethyst in pseudokubischer Form auftritt. In der Schlucht
Four la Brouque nördlich von Issoire ist der Mikrogranit von porphyritischen Barytadern durchzogen. An einer Stelle wurde
Baryt in bizarren Zepterkristallen gefunden. Aus der Schlucht stammen auch perfekte Karlsbader Zwillinge des Feldspates
Orthoklas. Nordwestlich von Clermont-Ferrand liegt die alte
Mine de la Barre, aus der wunderschöner violetter oder blauer
Fluorit mit deutlichen Phantomzeichnungen stammt.
Im Basalt am
Mont Coupet nordöstlich der Gemeinde
Langeac im Département Haute-Loire wird körniger
Peridot gefunden, der sehr klar sein kann. Die
Mine les Farges bei Ussel im Département Corrèze ist berühmt für einmalig schönen
Pyromorphit und
Mimetesit. Am Südwestrand des Zentralmassivs liegt im Département Tarn am Flüsschen Dadou das Bergwerk
Peyrebrune. Schon in der Römerzeit wurden dort Erze abgebaut. Die Fundstelle ist auch für ihre riesigen
Fluoritkristalle bekannt. Auch schöner
Calcit stammt von dort, er ist oft mit
Hämatit oder
Pyrit vergesellschaftet. Auch gut kristallisierter
Sphalerit oder
Siderit stammt von dort.
Im Département Gard befindet sich die Bergwerksstadt
Saint-Laurent-le-Minier. In dem westlich davon gelegenen Bergwerksdistrikt
Les Malines wurden früher
Bleiglanz und
Zinkblende abgebaut. Dieses Zinkerz kommt dort in hervorragend ausgebildeten Kristallen vor. Es kann mit weiteren Mineralen wie
Baryt oder
Dolomit vergesellschaftet sein.
Mas Dieu ist ein altes Kupferbergwerk, das ungefähr zwölf Kilometer nördlich der Stadt Alès liegt. Der riesige Tagebausteinbruch ist heute teilweise renaturiert. Dort wurde früher neben weiteren Kupfermineralen der schönste
Azurit Frankreichs gefunden. Er ist häufig mit
Malachit, mit
Calcit oder mit
Quarz vergesellschaftet.
Am nördlichen Rand des Zentralmassivs befindet sich bei der Gemeinde Échassières
im Département Allier ein ehemaliges Wolframbergwerk. Die Halden des Ganges Filon Ste. Barbe sind unter der Bezeichnung
Les Montmins bekannt geworden. Die Erzhalden
Filon du Mazet, liegen nur 300 Meter westlich davon. In den Hohlräumen der Wolframit-Quarz-Gänge wurden schöne Micromounts gefunden. Die Wolframerze
Hübnerit und
Wolframit sind mit
Quarz vergesellschaftet. Zweieinhalb Kilometer südlich davon – am östlichen Ortsrand von Échassières – befindet sich der Tagebausteinbruch
Carrière de Beauvoir, in dem Kaolin abgebaut wird und der teilweise eine andere Mineralisation aufweist. Aus Les Montmins sind über 130 verschiedene Minerale bekannt, von denen hier nur ein paar wenige Beispiele aufgezeigt werden: Der
Dufrénit bildet dunkelgrüne bis braune oder fast schwarze, kugelige
Aggregate, die im Querschnitt Farbzonen aufweisen. Typisch ist auch kugeliges bis büscheliges
Kakoxen. Der rote
Karminit tritt spitzpyramidal oder tafelig auf. Weitere vorkommende Minerale sind zum Beispiel: Bariopharmakosiderit, Baryt, Chalkosiderit, Churchit, Corkit, Jodargyrit, Kidwellit, Metatorbernit und Torbernit,
Natrojarosit, Parsonsit, Plumbogummit, Pyromorphit, Skorodit, Strengit, Stolzit, Türkis,
Variscit oder
Wavellit.
Hinweis: Es werden nicht alle Minerale einer Fundstelle aufgezählt, sondern nur die bekanntesten.