engl. Ankerite
Eigenschaften
Der Ankerit ist ein gelbliches bis bräunliches Carbonat-Mineral, das sehr gut zu Rhomboedern spaltbar ist. Typisch sind rhomboedrische, leicht verbogene Kristalle, die auf der Oberfläche oder auf Spaltflächen einen goldenen Perlmutterglanz zeigen. Dieses Phänomen tritt beim ähnlichen
Siderit nicht auf. Bei der Zugabe von Salzsäure wird erst beim Erwärmen Kohlenstoffdioxid frei. Der Siderit löst sich bereits in kalter Salzsäure langsam, der
Calcit löst sich schnell unter Aufbrausen. Ein Ankerit oxidiert vor dem Lötrohr und wird braun.


Ankerit aus dem Gerental im Wallis


Ankerit vom Erzberg in der Steiermark
Kristallformen und Wachstum
Der Ankerit kristallisiert nach dem trigonalen System. Der bevorzugte Habitus der Kristalle ist rhomboedrisch. Es kommen auch feinkörnige,
spätige, porige oder derbe Aggregate vor. Der Ankerit ist unter anderem mit Dolomit, Magnesit oder Siderit vergesellschaftet.
Geschichte
Das Mineral wurde erstmal in Österreich am
Erzberg in der Steiermark entdeckt. Diese Fundstelle gilt als Typlokalität. Die Bennung erfolgte im Jahr 1825 durch den österreichischen Mineralogen Wilhelm Ritter von Haidinger (1795–1871). Er benannte das Mineral nach seinem Landsmann Matthias Joseph Anker (1771–1843).
Vorkommen
Der Ankerit kommt in Deutschland zum Beispiel im
Wölsendorfer Revier in der bayerischen Oberpfalz oder im Bergbaurevier Freiberg im sächsischen
Erzgebirge vor. Er ist in allen Mittelgebirgen zu finden. In Österreich findet man ihn am Erzberg in der
Steiermark und an zahlreichen Fundstellen im Burgenland oder in
Kärnten, zum Beispiel auch am Hüttenberg. Auch in der Schweiz gibt es zahlreiche Fundstellen, zum Beispiel im Gerental oder im Binntal im Kanton
Wallis. Er kommt dort gerne zusammen mit Siderit und Dolomit in alpinen Klüften vor.
Verwendung
Weltweit ist der Ankerit überall verbreitet. Er zählt zu den häufig vorkommenden
Eisenerzen. Beim
Hochofenprozess wird er als Zuschlag eingesetzt.