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Schweiz: Wallis / Graubünden / Tessin / Uri / Glarus / St. Gallen / Bern  / Juramineralien
 Gotthard
  
  Das Gotthardmassiv bildet den Hauptteil des Kantons Uri, der im Süden an den Kanton Tessin grenzt und im Südosten an den Kanton Graubünden. Aus den Bauarbeiten im 
Gotthard-Strassentunnel kam nur wenig Material auf den offiziellen Markt. Darunter waren einige 
Bergkristalle, die zu einem Gwindel ausgebildet waren oder bizarre Wachstumsformen zeigten. Sehr schöner 
Arsenopyrit stammt aus 
Hospental am Gotthardpass. Die Kristalle dieses Erzes, das häufig Zwillinge oder Drillinge bildet, erreichten bei Funden aus dem Gotthardtunnel bis sieben Zentimeter Länge. Der 
Intschi Tobel ist die Schlucht der Reuss unterhalb von Intschi und oberhalb von Erstfeld am Gotthardpass. Dort werden schöner 
Bergkristall, 
Fadenquarz, sowie 
Albit, 
Apatit, 
Anatas, 
Brookit oder 
Rutil gefunden.
 
Göscheneralp, Voralptal
Oberhalb der 
Göscheneralp gibt es eine Kristallhöhle am 
Gletschhorn, die rosa 
Fluorit beherbergt.  Man findet ihn dort in schönen Oktaedern, die mit grünem „
Chlorit“ überzogen sein können. Aus Klüften bei der Göscheneralp stammt auch das Zeolith-Mineral 
Laumontit, das nach dem Herausnehmen aus der Kluft an der Luft allerdings nicht beständig ist. Die abgebildete Stufe ist mit einem Lack stabilisiert. Auch ungewöhnlich dunkler 
Rauchquarz in der Varietät Morionquarz kommt in den Klüften des Gebiets vor. Berühmt sind die riesigen, bis zu zwei Meter langen  Bergkristalle vom 
Planggenstock, die durch die beiden Strahler Franz von Arx und Paul von Känel im Jahr 2006 geborgen wurden und heute im Naturhistorischen Museum Bern als „Schatz vom Planggenstock“ ausgestellt sind. Im 
Voralptal enthalten die Klüfte ebenfalls schönen 
Bergkristall, manchmal ist er mit grünem „
Chlorit" überzogen. 
 
Maderanertal, Schächental, Brunnital
  
Die Rauchquarze im 
Maderanertal sind meistens heller und bilden riesige Rasen auf dem Muttergestein. 
Amianth (oder „Byssolith“) ist eine feinhaarige Aktinolith-Varietät, die zu den Asbesten zählt. 
Pyrit in kleinen Kristallen ist im Maderanertal an einigen Fundstellen vertreten. Vom 
Chridenloch im Schächental bei Unterschächen am Klausenpass stammt schöner 
Calcit.  Er kommt dort als Papierspat oder in absolut typischen Kristallen vor: Sie bilden gerne flächenreiche Rhomboeder. Von Unterschächen gelangt man ins 
Brunnital, wo im hintersten Abschnitt ebenfalls Calcit in flächenreichen Formen gefunden wird. Nach dem Reinigen zeigen die stark glänzenden Kristallflächen ausgeprägte Streifungen (siehe Bild unten). 
 
Furka
  
Sehr schöner 
Rauchquarz stammt aus der Gegend am 
Tiefengletscher beim Galenstock. Der 
Furka-Basis-Tunnel (Ost: Uri, West: Wallis) lieferte während den Bauarbeiten zahlreiche Spezialitäten: Bei den elfenbeinfarbigen, hahnenkammartigen Rhomboeder-Aggregaten handelt es sich um frischen 
Ankerit. Dieses Mineral bildet eine lückenlose Mischkristallreihe mit dem 
Dolomit. Man könnte die Stufen aus dem Furkatunnel auch als „Ferrodolomit“ bezeichnen. Die Zuordnung hängt von der Definition ab, wie hoch der Eisengehalt bei einem Ankerit sein muss. Der als „Kanonenspat“ ausgebildete 
Calcit kann mit 
Pyrit oder 
Arsenopyrit kombiniert sein. Der Pistomesit ist eine magnesiumhaltige 
Siderit-Varietät, er kommt in gut ausgebildeten Rhomboedern vor. Auch der für die Schweiz sehr seltene 
Apophyllit wurde bei den Aushubarbeiten des Tunnels gefunden. 
 
Hinweis: Es werden nicht alle Minerale einer Fundstelle aufgezählt, sondern nur die bekanntesten.