Limonit, Brauneisenerz
engl. Limonite
Nach dem griechischen Wort limos („Wiese“)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Mineralgemisch, siehe Goethit
Oxide, Hydroxide
braun, schwarz, gelblich, rötlich
bräunlich
Seidenglanz, Glasglanz
undurchsichtig
1,5 – 5,5
3,3 – 3,9 g/cm³
deutlich
uneben

orthorhombisch (Goethit)
orthorhombisch-dipyramidal
LimonitLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Brauner Glaskopf
Lupe
Brauner Glaskopf aus der Grube Bayerland bei Waldsassen in Bayern

Lupe
Bohnerz von der Schwäbischen Alb bei Ulm
Quecksilber gediegen
Lupe
Limonit pseudomorph nach Pyrit aus Beresovskii in Russland
Tigerauge
Lupe
Tigerauge: Limonit und verkieseltes Quarz
Eigenschaften

Limonit ist kein eigenständiges Mineral, sondern ein Gemisch der Mineralien Goethit und Lepidokrokit, außerdem enthält es weitere Eisenhydroxide oder Wasseranteile. Dieser kann stark variieren. Ein hoher Wasseranteil führt zu gelben Farbtönungen, ein geringer eher zu roten Farben. Oft ist der Limonit auch mit Hämatit vermengt. Beim Glühen von Limonit wird Wasser abgegeben, nach dem Abkühlen erhält man ein rötliches Gestein, das reich an Hämatit ist. Ein Limonit löst sich in Salzsäure auf.


Varietäten

Ein kugelig-nieriger, gelbbrauner bis fast fast schwarzer, glasartiger Limonit wird als brauner Glaskopf bezeichnet. Ein Bohnerz ist ein knollig-kugeliges Limonit-Aggregat, das in kalkhaltigen Erden oder im Kalkstein entsteht. Im Tigerauge stellt der Limonit eine Komponente dar. Pulvrige Limonit-Erden bezeichnet man als Ocker. Limonit ist auch farbgebender Bestandteil im Achat.


Kristallformen

Ein Limonit kann in sehr verschiedenen Formen auftreten. Es kommen knollige, kugelige, erdige, faserige, stängelige oder zapfige Aggregate vor. Limonit tritt pseudomorph nach Arsenopyrit, Baryt, Calcit, Markasit, Siderit oder Pyrit auf.


Geschichte

Der Name lehnt sich an das griechische Wort limos („Wiese“) an, da gelber Ocker in bestimmten Gegenden das Landschaftsbild prägt. Gelber und roter Ocker werden schon seit dem Altertum als Pigment zur Herstellung von Farben verwendet.


Vorkommen

Limonit bildet sich sekundär in der Oxidationszone von Eisenerz-Lagerstätten. Man findet das Brauneisenerz auch direkt an der Erdoberfläche auf Äckern und Wiesen als „Wiesenerz“, wo es sich aus eisenhaltigen Lösungen im Laufe der Zeit abgelagert hat. Es gibt weltweit unzählige Vorkommen, zum Beispiel in Salzgitter bei Braunschweig, im französischen Lothringen oder im russischen Ural.


Verwendung

Ocker wird als Pigment zur Farbenherstellung benötigt. Beim Erhitzen des gelben Ockers erhält man den roten, gebrannten Ocker. Limonit ist auch ein bedeutendes Erz zur Gewinnung von Eisen.
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