Start  >>  Mineralogie
Mineralien und Erze   A-Z / Alpine / Deutschland / Welt / Stoffgruppen

Baden Württemberg / Rheinland-Pfalz / Saarland / HessenBayern / Sachsen / Sachsen-Anhalt / Thüringen / Niedersachsen / Nordrhein-Westfalen / Mecklenburg-Vorpommern

Sachsen: Pöhla / Antonsthal / Ehrenfriedersdorf / Geyer, Wolkenstein, Wiesenbad / Marienberg / Hammerunterwiesenthal / Weitere



Vogtland

Vogtland
Revier Schneeberg

Schneeberg
Revier Schlema-Alberoda

Schlema-Alberoda
Revier Annaberg

Annaberg-Buchholz
Revier Freiberg

Freiberg



Pöhla


Südlich der Stadt Schwarzenberg befindet sich im Tal der Pöhlwasser der Ortsteil Pöhla. Früher war der Ort von Eisenhütten und Hammerwerken geprägt. Heute ist davon – wie auch von den ehemals umfangreichen Halden – kaum noch etwas zu sehen. Im Luchsbachtal befindet sich ein Besucherbergwerk, am Parkplatz davor sind große Gesteinsproben aufgestellt. Pöhla ist durch honiggelben Baryt in einmaligen Kristallen und auch durch schönen Fluorit bekannt geworden. Aus Pöhla sind bizarre Kombinationen mit klarem oder gelbem Fluorit, Proustit und Quarz bekannt. Selten ist der Proustit mit Argentopyrit vergesellschaftet. Aus den Gruben und Halden um Pöhla stammen zum Beispiel auch Calcit, Hämatit, gut kristallisierter Magnetit oder massive Gangstücke mit Ludwigit. Der unten abgebildete Ludwigit ist 19 Zentimeter breit und wiegt mehr als zwei Kilogramm!



Ortskern

Pöhla

Überwachsene Halden

am „Zigeuner“

Besucherbergwerk

mit Gesteinsproben

Baryt

Pöhla

Baryt

Pöhla

Calcit, Fluorit, Hämatit

Pöhla

Fluorit, Calcit

Pöhla

Ludwigit

Pöhla

Ludwigit

Pöhla

Magnetit

Pöhla

Proustit

Pöhla

Proustit mit Fluorit

Pöhla

Proustit, Argentopyrit

Pöhla

Quarz

Pöhla



Antonsthal


Im benachbarten, westlich gelegenen Tal der Schwarzwasser befindet sich Antonsthal, ein Ortsteil der Gemeinde Breitenbrunn. In einem Seitental am Halsbach liegt das Museum Silberwäsche, in dem man einiges über die Geschichte der Erzwäsche aus dem silberhaltigen Gestein erfährt. Weiter oben im Tälchen, an der ersten Haarnadelkurve der Jägerhäuser Straße, befand sich die Halde Unverhofft Glück an der Achte. Dort wurde früher Helvin in hervorragend ausgebildeten Kristallen gefunden.



Silberwäsche

Antonsthal

Helvinfundort
im Halsbachtal

Helvin

Antonsthal



Ehrenfriedersdorf


Nördlich von Annaberg-Buchholz liegt Ehrenfriedersdorf mit der berühmten Zinngrube am Sauberg, die heute zu einem besonders schönen Besucherbergwerk hergerichtet ist. Eine Attraktion unter Tage ist eine alte, originale Radpumpe, die schon Georgius Agricola in seinem berühmten Buch beschreibt. Im Freigelände sind noch Reste der Halde zu sehen. Im Museum selbst wird eine sehr schöne Mineraliensammlung aus der Region gezeigt, und im Museumsshop kann man sogar interessantes Belegmaterial kaufen. Aus dem Bergwerk stammen viele schöne Mineralienstufen in zahlreichen Kombinationen untereinander, zum Beispiel mit Apatit, Arsen, Arsenopyrit, Baryt, Calcit, Chalkopyrit, Fluorit, Grossular, Kassiterit, Markasit, Molybdänit, Parasymplesit, Pyrit, Siderit oder Wolframit. Der Quarz kann Zepterwachstum zeigen. Gefunden werden auch lockiges Silber – teils mit Akanthit oder der Varietät Argentit besetzt – und schön ausgebildete Silbererze wie Pyrargyrit oder Stephanit. Gilbertit ist eine kompakte Muskovit-Varietät, die auch pseudomorph nach anderen Mineralen auftritt. Eine Rarität stellt der Topas dar, der mit dem Kassiterit vergesellschaftet sein kann.



DDR-Förderschacht

auf dem Sauberg

Museum Freigelände

am Sauberg

Mineralienausstellung

im Museum

Akanthit, Silber, Fluorit
Markasit
 Sauberg

Arsen

Sauberg

Arsenopyrit

Sauberg

Apatit

Sauberg

Baryt

Sauberg

Calcit, Gilbertit

Sauberg

Fluorit

Sauberg

Fluorit, Quarz

Sauberg

Fluorit, Siderit

Sauberg

Gilbertit, Arsenopyrit

Sauberg

Gilbertit

Sauberg

Grossular

Sauberg

Parasymplesit

Sauberg

Zepterquarz, Siderit

Sauberg

Kassiterit

Sauberg

Molybdänit

Sauberg

Pyrargyrit

Sauberg

Pyrit, Fluorit

Sauberg

Siderit, Chalkopyrit

Sauberg

Stephanit

Sauberg

Topas, Kassiterit

Sauberg

Wolframit

Sauberg



Geyer, Wolkenstein, Wiesenbad: Amethyst aus Sachsen


Sehr bekannt ist der Amethyst aus Geyer. Ein entsprechendes Motiv mit einem geschliffenen Querschnitt war auf einer DDR-Briefmarke aus dem Jahr 1974 abgebildet. Die Geyer-Binge mit ihren bizarren Strukturen ist eine der eindrücklichsten geologischen Sehenswürdigkeiten im Erzgebirge. Im Schloss Wolkenstein befindet sich eine superschöne Amethystausstellung mit Stücken von den bekannten Fundstellen. In der Umgebung von Wolkenstein wurde einmalig schöner Amethyst gefunden, zum Beispiel am Seidelgrund bei Wiesenbad, bei den Bauarbeiten an der Thermalquelle Warmbad oder auch an verschiedenen Fundstellen im Revier Marienberg, zum Beispiel bei Reitzenhain oder bei Pobershau. Die abgebildeten Stücke sind alle aus der Sammlung des Autors. Die Amethystkristalle in der Varietät „Eisenkiesel“ sind oben durch Eisenoxideinschlüsse orangerot gefärbt. Der Fluorit aus der Grube St. Johannes zwischen Wolkenstein und Großrückerswalde tritt in vielen Farben auf. Er bildet Mosaikstrukturen, er zeigt Phantome oder sucht die Gesellschaft von Quarz und Baryt.



Geyer-Binge

Geyer

Geyer-Binge

Geyer

Amethyst

Geyer

Schloss

Wolkenstein

Amethystsammlung

im Schloss

Amethyst

Wolkenstein

Amethyst

Wiesenbad

Amethyst

Wiesenbad

Amethyst

Wiesenbad

Amethyst

Warmbad

Amethyst

Warmbad

Amethyst

Reitzenhain

Fluorit

Grube St. Johannes

Fluorit, Quarz

Grube St. Johannes



Marienberg


Nordöstlich von Annaberg liegt die große Kreisstadt Marienberg, in dessen Stadtgebiet und Umgebung früher ebenfalls zahlreiche alte Bergwerke und Haldengelände existierten.Bekannte ehemalige Fundstellen im Revier bei Lauta sind die ehemalige Abrahamhalde (auch „Schacht 139“) und die direkt daneben liegende Grube Vater Abraham, die auch unter der Bezeichnung „Schacht 152“ bekannt ist. Auch hier ist – wie an vielen anderen Fundstellen im Erzgebirge – der Fluorit sehr reichhaltig vertreten. Die Farben variieren von violett, über gelb bis farblos und fast schwarz. Quarz mit eingeschlossenem Hämatit ist eine typische Paragenese aus den Gruben bei Marienberg. Besonders interessant ist auch das Kalkwerk mit seinen drei gut erhaltenen, riesigen Kalköfen nördlich von Marienberg an der B 101 in Richtung Pockau.



Kirche St. Marien

Marienberg

Straßenschild

bei Lauta

Alte Halde

Abrahamhalde

Haldengelände

Abrahamhalde

Schacht, Huthaus

Vater Abraham

Beleuchteter Schacht

Vater Abraham

Blick in den Schacht

Vater Abraham

Quarz, Hämatit

Marienberg

Proustit

Abrahamhalde

Fluorit

Gr. Vater Abraham

Fluorit

Gr. Vater Abraham

Fluorit

Gr. Vater Abraham

Kalkwerk
an der B 101



Hammerunterwiesenthal


Hammerunterwiesenthal an der Grenze zu Tschechien ist ein Ortsteil der Stadt Oberwiesenthal. Der Name stammt von dem im 16. Jahrhundert gegründeten Hammerwerk. Der Bahnhof liegt an der Fichtelbergbahn, die in Cranzahl beginnt und zum Kurort Oberwiesenthal führt. Der seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts bestehende, riesige Phonolithbruch oberhalb des Ortes ist auch als Richterbruch bekannt, weil er 1897 durch die Firma Richter übernommen wurde. Leider steht der Steinbruch heute unter Wasser. In den Phonolithdrusen wurden gut ausgebildeter Natrolith und weitere Zeolithe wie Analcim, Chabasit, Gonnardit, Mesolith, Phillipsit oder Thomsonit gefunden. Die kugeligen Thomsonit-Aggregate aus dem Richterbruch zählen zu den schönsten der Welt, sie können farblos-weiß oder auch durch Hämatiteinschlüsse rötlich oder gelblich gefärbt sein. Blockige Kristalle sind gelegentlich ganz klar. Meistens handelt es sich um Thomsonit-Ca, selten um Thomsonit-Sr. Der Natrolith ist manchmal mit dem Thomsonit epitaktisch verwachsen, oder er ist mit rosafarbenem Analcim, Calcit oder Sanidin kombiniert. Der Titanit von dort wird „Semelin“ genannt, er tritt in langgestreckten, gelblichen Kristallen auf. Eher selten sind Apophyllit oder Strontianit. Der Phonolithbruch darf nicht mit den dahinter liegenden Steinbrüchen verwechselt werden: Die Kalkbrüche lieferten schönen Calcit in verschiedenen Kristallformen.



Schmalspurbahn, Kirche

Hammerunterwiesenthal

Richterbruch

Hammerunterwiesenthal

Analcim, Calcit

Richterbruch

Natrolith

Richterbruch

Thomsonit auf Phonolith

Richterbruch

Thomsonit-Ca

Richterbruch

Titanit

Richterbruch



Weitere Fundstellen in Sachsen


Die Minen bei Zinnwald an der tschechischen Grenze liefern Zinn- und Wolframerze wie Kassiterit und Scheelit, sowie Glimmer aus der Zinnwaldit-Serie. Im Erzgebirgsbecken zwischen Zwickau und Chemnitz gibt es bei St. Egidien eine Fundstelle, die heute auf Privatbesitz liegt. Von dort stammen die berühmten Achate, die in Ryolithknollen eingewachsen sind. Auch Jaspis wird in St. Egidien gefunden. Jedem Sammler bekannt sind die Trümmerachate aus Schlottwitz im Osterzgebirge. Bei Schlottwitz gibt es eine Schürfstelle, wo man gegen eine Gebühr selbst nach Achat und Amethyst suchen kann. Es ist unmöglich, alle Mineralien des Erzgebirges aufzuzählen, hier werden nur einige beispielhaft gezeigt.



Scheelit

Zinnwald

Zinnwaldit, Kassiterit

Zinnwald

Achat

St. Egidien

Trümmerachat

Schlottwitz


Nordwestlich von Chemnitz im Landkreis Zwickau liegt Callenberg. Die ehemalige Grube ist heute ein Naturschutzgebiet und steht unter Wasser. Zu Zeiten der DDR wurden dort vor allem Nickelerze im Tagebau abgebaut. Das Nickelerz in Callenberg befindet sich in derber Form im Serpentinit. Dieses dunkelgrüne Gestein wird metamorph gebildet, es enthält auch Magnetit. In die Sammlungen gelangten vor allem farbige Bleierze wie der grüne Pyromorphit oder der orangerote Krokoit. Dieser ist häufig mit schwarzem, traubenartigem Coronadit kombiniert. Der gelbe Mimetesit kommt in der orangegelben, phosphorhaltigen Varietät Kampylit vor. Aus der Grube stammen auch seltene Bleichromate wie orangefarbener Embreyit, dunkelroter Phönikochroit oder grünlicher Vauquelinit. Diese sind häufig mit Mimetesit und weiteren Bleimineralen vergesellschaftet.



Krokoit

Callenberg

Coronadit, Krokoit

Callenberg

Embreyit, Mimetesit

Callenberg

Kampylit

Callenberg

Krokoit, Pyromorphit

Callenberg

Vauquelinit, Mimetesit

Callenberg



Hinweis: Es werden nicht alle Minerale einer Fundstelle aufgezählt, sondern nur die bekanntesten.



© Thomas Seilnacht / Benutzerhandbuch / Lizenzbestimmungen / Impressum / Datenschutz / Literaturquellen