

Kein Natrolith: Skolezit aus Indien


Natrolith vom Arensberg in der Eifel


Natrolith vom Gaulsberg in Hessen


Natrolith auf Phillipsit vom Höwenegg im Hegau
Eigenschaften
Natrolith ist ein relativ hartes, sprödes Mineral, das gerne langgezogene Kristalle oder Nadeln ausbildet. Er gehört zu den Zeolithen, die aus Gerüstsilicaten und einem Kristallwasseranteil aufgebaut sind. Der Natrolith ist in Salzsäure löslich. Er schmilzt vor dem Lötrohr zu einem durchsichtigen Glas. Beim Erhitzen im Reagenzglas wird Wasser abgegeben.
Ähnliche Minerale
Der Natrolith kann augenscheinlich kaum von den sehr ähnlichen Mineralen
Skolezit und
Mesolith unterschieden werden. Aufschluss kann vor allem die Fundstelle geben.
Kristallformen und Wachstum
Der Natrolith kristallisiert nach dem orthorhombischen System. Typisch sind sehr langprismatische oder nadelige Kristallaggregate in radialstrahliger Anordnung. Es kommen auch faserige Aggregate oder krustige Überzüge vor. Man findet den Natrolith in Hohlräumen vulkanischer Gesteine, zum Beispiel im Basalt. Begleitminerale sind unter anderem Calcit, Chabasit, Phillipsit oder Thomsonit.
Geschichte
Der Name des Minerals bedeutet so viel wie „Natronstein“. Diese Bedeutung hängt mit dem Natriumgehalt zusammen. Das Mineral wurde im Jahr 1803 erstmals am Hohentwiel bei Singen gefunden und durch den deutschen Chemiker Martin Heinrich Klaproth (1743–1817) beschrieben.
Vorkommen
Fundorte in Deutschland sind zum Beispiel der Steinbruch am Gaulsberg in Hessen, der Basaltsteinbruch am Arensberg in der Vulkaneifel, das Höwenegg im Hegau oder Hammerunterwiesenthal im Erzgebirge. Prächtige Aggregate kommen an verschiedenen Fundstellen im indischen Bundesstaat Maharahstra vor. Auch der Mont Saint-Hilaire im kanadischen Québec liefert schöne Natrolithkristalle.
Verwendung
Der Natrolith hat keine technische Bedeutung. Aufgrund der bizarren Formen der
Kristallaggregate wird er von Mineraliensammlern gerne gesammelt.