engl. Pyrargyrite
Eigenschaften
Der Pyrargyrit ist ein relativ weiches Silbermineral mit rötlicher Farbe. Er tritt gerne zusammen mit dem ähnlichen, aber arsenhaltigen
Proustit auf. Die Bergleute kannten den Pyrargyrit unter der Bezeichnung „Dunkles Rotgültigerz“. Im Vergleich zum Proustit – dem „Lichten Rotgültigerz“ – hat der Pyrargyrit eine dunklere Strichfarbe. Unter Lichteinfluss dunkelt er nach, da das Silberantimonsulfid zu Silber reduziert wird. Daher müssen die Stufen unter Lichtabschluss aufbewahrt werden. Die kirschrote Strichfarbe bleibt erhalten. Das Mineral schmilzt vor dem Lötrohr und bildet ein helles Silberkorn.
Kristallformen und Wachstum
Die Kristalle kristallisieren nach dem trigonalen System. Sie sind oft prismatisch ausgebildet. Es kommen auch spießige, derbe oder massige Aggregate vor. In Mexiko findet man Pseudomorphosen von
Silber oder
Akanthit nach Pyrargyrit. Der Pyrargyrit kann umgekehrt auch pseudomorph nach Akanthit oder nach Silber auftreten. Er sucht die Gesellschaft von Silbermineralen wie Akanthit, Argentit, Miargyrit, Proustit oder Stephanit.
Geschichte
Der französische Chemiker Joseph Louis Proust (1764–1826) bewies im Jahr 1804, dass sich der Pyrargyrit vom chemisch ähnlichen Proustit chemisch unterscheidet. Der deutsche Chemiker Ernst Friedrich Glocker (1793–1858) benannte das Mineral im Jahr 1831 nach den griechischen Wörtern
pyr („Feuer“) und
argyros („Silber“). Dies bezieht sich darauf, dass der Pyrargyrit unter dem Lötrohr relativ leicht ein Silberkorn bildet.


Pyrargyrit aus dem Plaka Revier in Laurion
Vorkommen
Pyrargyrit wird in Deutschland zum Beispiel in St. Andreasberg im Harz gefunden. In Laurion findet man ihn im Plaka Revier. In Mexiko kommt er in den Bundesstaaten Guanajuato und Zacatecas vor, Stufen aus Peru stammen meist aus Huancavelica.
Verwendung
Der Pyrargyrit ist ein historisch bedeutendes Erz zur Gewinnung von
Silber. Das Mineral muss unter Luft- und Lichtabschluss aufbewahrt werden.