Wieden
Portrait
Bergbaugebiet seit dem Mittelalter; industrieller Abbau im 20. Jahrhundert
Region
Landkreis
Gemeinde
Geologie
Erzgänge

Ende Bergbau

Standpunkt
GPS

Minerale total
Häufigste Minerale
Südschwarzwald
Lörrach
Wieden
Vererzungen im Gneis
Flussspat mit Baryt; Blei-, Kupfer-, Silber- und Zinkerze
1974

Eingang Gr. Finstergrund (Foto)
47.833408° N, 7.903606° E

ca. 90 (Typlokalität: 0)
Baryt, Fluorit, Quarz, Bleiglanz, Zinkblende, Hemimorphit
Grube FinstergrundLupe
Lage
Geschichte
Gruben/Halden
Minerale
Fotogalerie
Literatur
Beschreibung

Lage

Im Hochschwarzwald wurden früher vielerorts Fluss- und Schwerspat abgebaut, zum Beispiel auch in Wieden, das im Landkreis Lörrach oberhalb von Utzenfeld liegt. Die Gänge führen unterirdisch Richtung Südwesten bis ins Gebiet Aitern. Weiter südlich davon – oberhalb von Schönau – befindet sich ein weiterer Fluorit-Baryt-Erzgang in der Gemeinde Schönenberg. Östlich von Wieden schließt das Revier Todtnau an, wo es ebenfalls zahlreiche alte Gruben und Halden hat.


Geschichte der Gruben und Halden

Der Bergbau in Wieden ist seit dem Mittelalter dokumentiert. Die Grube Finstergrund ist die größte in Wieden, sie ist heute ein Besucherbergwerk. Es lieferten aber vor allem die Grube Anton und die Grube Tannenboden gute Mineralienstufen für die Sammler. Das alte Stollenmundloch der Grube Tannenboden der Wiedener Seite liegt am Moosbach hinter dem Ortsteil Laitenbach. Der Stollen selbst führt bis nach Aitern, wo sich früher ein weiterer Eingang befand. Das alte Stollenmundloch der Grube Anton befindet sich hinter dem Freizeitheim St. Barbara. Der ehemalige Spatbunker für die Zwischenlagerung liegt an einem Weg direkt neben der L123 etwas weiter unten. Von dort aus konnte man das Material leicht abführen und zur Aufbereitungsanlage nach Utzenfeld schaffen. Diese wird heute als Wohnanlage für Ferienwohnungen genutzt. Von 1936 bis 1974 förderten die Gruben in den Revieren Wieden und Todtnau zusammen eine Million Tonnen Rohmaterial. Der kommerzielle Bergbau in Wieden endete im Jahr 1974 aus wirtschaftlichen Gründen, als die Gruben Anton und Finstergrund ihren Betrieb einstellten. Die ehemaligen Bergleute gründeten 1975 einen Verein mit dem Ziel, ein Besucherbergwerk einzurichten. Dieses öffnete im Jahr 1982 seine Pforten.



Lupe
Ortskern von Wieden mit Laitenbach am Hangrücken

Lupe
Grube Tannenboden. Stollenmundloch am Moosbach

Lupe
Hänge mit ehemaligen Halden hinter Laitenbach.

Lupe
Zubetonierter Spatbunker der Grube Anton.


Exemplarische Auswahl vorkommender Minerale

Es sind prächtige Stufen mit Baryt und Fluorit aus der Grube Anton und der Grube Tannenboden, sowie aus der Grube Stephanie bei Schönenberg bekannt. Auch gut kristallisierter Hemimorphit und Quarz kommen vor. Aus punktuellen Vererzungen stammen Silber-Arsen-Antimon-Erze. Roter Proustit ist meistens mit dunkelrotem bis schwarzem Pyrargyrit kombiniert oder bildet ein Mischmineral. Darauf finden sich auch Schultenit, Hörnesit, selten orangerotes Xanthokon mit rötlichem Pyrostilpnit oder Stephanit in winzigen, schwarzen Kristallen. Silber und Akanthit bilden gerne eine Vergesellschaftung. Weitere vorkommende Minerale sind zum Beispiel Arsen, Beudantit, Calcit, Cerussit, Dolomit, Galenit, Mimetesit, Parasymplesit, Pyrit, Pyromorphit, Siderit, Sphalerit, Strontianit oder Wulfenit.


Fotos: Minerale aus dem Revier Wieden


Akanthit

Anton

Arsen gediegen

Tannenboden

Baryt

Anton

Proustit

Anton

Fluorit

Tannenboden

Galenit

Anton

Hemimorphit

Tannenboden

Mimetesit

Tannenboden

Parasymplesit

Tannenboden

Proustit

Tannenboden

Pyrargyrit

Tannenboden

Pyrit, Quarz

Finstergrund

Silber

Anton


Grube Stephanie in Schönenberg


Fluorit, Baryt

Grube Stephanie

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