Ruthenium Cobalt  Iridium Palladium  
 Rhodium                                         45Rh
 engl. Rhodium; griech. rhodeos („Rosenrot“)
 
Zoom!Lupe
Relat. Atommasse   
Ordnungszahl    
Schmelzpunkt    
Siedepunkt    
Oxidationszahlen     
Dichte    
Härte (Mohs)     
Elektronegativität    
Elektronenkonfig.   
Natürl. Häufigkeit  
  
 
102,90549    
45    
1963 °C    
3695 °C    
6, 5, 4, 3, 2, 1, 0, −1    
12,4 g/cm³   
6   
2,28 (Pauling)     
[Kr]4d85s1   
Rh-103  100%  
  
 
 

     

Film starten Film
Film starten
73 sek
Zu einer Schmelzperle Rhodium wird Salpetersäure und Salzsäure (Königswasser) gegeben.
    
  GHS-Piktogramme  
  Gefahr
Gefahren (H-Sätze)  
H 228 

Diese Kennzeichnung gilt für Pulver. 
Das kompakte Metall ist nicht 
kennzeichnungspflichtig.
CAS-Nummer 
7440-16-6 
  
 

 
 
 
Physikalisch-chemische Eigenschaften
Rhodium ist ein silbrig glänzendes Edelmetall, das härter als Gold, Silber oder Platin ist, aber nicht die Härte des Iridiums erreicht. Es ist dehnbar und lässt sich wesentlich besser bearbeiten als Iridium. Aufgrund seines guten Reflexionsvermögens und seiner chemischen Beständigkeit wird Rhodium zum Beschichten hochwertiger Spiegel eingesetzt. Rhodium ist nach Iridium das zweitbeständigste Platinmetall. Kompaktes Rhodium widersteht allen Säuren und auch Königswasser. Lediglich ganz feines Pulver wird von Königswasser langsam aufgelöst. Legt man eine Rhodiumperle in Königswasser, beschleunigt diese zwar katalytisch die Bildung von naszierendem Chlor und Nitrosylchlorid im Königswasser, eine Auflösung findet aber nicht statt.

Feinstes Rhodiumpulver ist brennbar. Nach starkem Erhitzen mit dem Brenner reagiert Rhodium mit reinem Sauerstoff zu Rhodium(III)-oxid:
  

4 Rh  +  3 O2 reagiert zu  2 Rh2O3       ΔHR = −594 kJ/mol 
 
Mit Chlor bildet sich Rhodium(III)-chlorid RhCl3. Schmilzt man Rhodium, löst es Sauerstoff, der beim Erstarren wieder abgegeben wird. Rhodiumverbindungen sind meistens rote, dunkelrote oder schwarze Salze, die im Wasser nicht löslich sind. Zur Verarbeitung kann Rhodium in Cyanid- oder Sodaschmelzen aufgeschlossen werden.
   
Toxikologie 
Feinverteiltes Rhodium gelangt zusammen mit Platinstäuben aus dem Autokatalysator in die Umwelt. Manche Rhodiumverbindungen wie Rhodium(III)-chlorid haben ein allergieauslösendes Potenzial. Es besteht auch der Verdacht, dass aufgenommene Rhodiumverbindungen krebserzeugend wirken. Für eine umfangreiche toxikologische Beurteilung liegen aber zu wenig Daten vor.
  
Vorkommen 
Häufigkeit   sehr selten

Rhodium kommt auf der Erde etwa so selten vor wie Iridium. Das Element tritt fast immer zusammen mit Platin auf, allerdings nur in sehr geringen Mengen. Es sind einige wenige Rhodiumminerale bekannt, die aber sehr selten sind. Dazu zählen zum Beispiel der Kingstonit, der aus Rhodiumsulfid Rh3S4 aufgebaut ist oder der Hollingworthit, einem Rhodium-Arsen-Sulfid RhAsS.


Platinwürfel aus Konder, Sibirien

Zoom!Lupe
 
 Natürliches Platin enthält fast immer die anderen Platinmetalle wie Palladium oder Rhodium.
 
 
Geschichte 
1803 entdeckte der englische Chemiker William Hyde Wollaston (1766–1828) das Element in den im Königswasser unlöslichen Rückständen aus der Platinaufbereitung. Nach einer Abtrennung der bis dahin bekannten Platinmetalle erhielt Wollaston nach verschiedenen Behandlungen ein rosarotes Salz, das er nach einer Alkoholextraktion mit Zink zu Rhodium reduzieren konnte. Das neue Element erhielt seinen Namen nach der rosaroten Farbe seiner Verbindungen in Anlehnung an das griechische Wort rhodeos („rosenrot“).


Der Entdecker des Rhodiums

Wollaston

William Hyde Wollaston (1766–1828)
 
  
Herstellung     
Rhodium kann bei dem klassischen Prozess der Platinherstellung durch eine Reihe von Schmelz- und Auflösungsprozessen hergestellt werden. Effizienter ist aber das moderne Verfahren mit Hilfe der Solvent-Extraktion.
  
Verwendung 
Der Hauptanteil dient zur Herstellung des Platin-Rhodium-Katalysators für die Salpetersäuregewinnung nach dem Ostwald-Verfahren. Rhodium-Katalysatoren finden auch in Autokatalysatoren Verwendung. Aufgrund seines hohen Reflexionsvermögens und seiner chemischen Beständigkeit wird das Edelmetall zum galvanischen Rhodinieren von Mundspiegeln für Zahnärzte, OP-Leuchten und Spiegelteleskope verwendet. Gelegentlich werden auch Uhrengehäuse, Schmuck oder Füllfederhalter rhodiniert. Auch Ringe aus Weißgold erhalten meistens einen galvanischen Überzug aus Rhodium.


Zahnärztlicher Mundspiegel mit Rhodiumspiegel

Rhodiumspiegel
 
Hochwertige Spiegel sind mit Rhodium verspiegelt.


© Thomas Seilnacht / Benutzerhandbuch / Lizenzbestimmungen / Impressum / Datenschutz / Literaturquellen