Technetium Eisen  Osmium Rhodium  
 Ruthenium                                      44Ru
 engl. Ruthenium; nach der Landschaft Ruthenien
 
Zoom!Lupe Relat. Atommasse   
Ordnungszahl    
Schmelzpunkt    
Siedepunkt    
Oxidationszahlen     
Dichte    
Härte (Mohs)     
Elektronegativität    
Elektronenkonfig.   
Natürl. Häufigkeit  
  
  
  
  
  
 
101,07    
44    
2333 °C    
4147 °C    
8,7,6,5,4,3,2,1,0,−2    
12,1 g/cm³   
6,5   
2,20 (Pauling)    
[Kr]4d75s1   
Ru-96: 5,54%  
Ru-98: 1,87%  
Ru-99: 12,76%  
Ru-100: 12,60%  
Ru-101: 17,06%  
Ru-102: 31,55%  
Ru-104: 18,62%
 

     

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73 sek
Zu einer Schmelzperle Ruthenium wird Salpetersäure und Salzsäure (Königswasser) gegeben.
    
  GHS-Piktogramme  
  Gefahr
Gefahren (H-Sätze)  
H 228 

Diese Kennzeichnung gilt für Pulver. 
Das kompakte Metall ist nicht 
kennzeichnungspflichtig.
CAS-Nummer 
7440-18-8 
  
 

 
 
 
Physikalisch-chemische Eigenschaften
Ruthenium ist ein grau glänzendes Metall, das sehr hart ist und eine hohe Schmelztemperatur besitzt. Ruthenium ist wie alle anderen Platinmetalle sehr reaktionsträge und reagiert unter Luftabschluss mit keiner Säure. Nur heißes Königswasser kann das Metall angreifen. Gibt man Sauerstoff dazu, wird Ruthenium bereits von Salzsäure angegriffen. Beim starken Erhitzen mit einem Brenner bildet es eine Oxidschicht und läuft schwarz an. Bei noch höheren Temperaturen reagiert es mit reinem Sauerstoff zu Ruthenium(IV)-oxid:  
  
Ru  +  O2 reagiert zu  RuO     ΔHR = −305 kJ/mol 
  
Beim weiteren Erhitzen oxidiert dieses zu dem flüchtigen und sehr toxischen Ruthenium(VIII)-oxid RuO4. Mit Chlor reagiert Ruthenium zu Ruthenium(III)-chlorid RuCl3. Das Metall kann erhebliche Mengen Wasserstoff absorbieren, es eignet sich daher als Katalysator für die Ammoniaksynthese. 


Rutheniumkristalle in einer Ampulle
 
Ruthenium Kristalle
 
Die Rutheniumkristalle wurden künstlich hergestellt.
   
Toxikologie 
Feinverteiltes Ruthenium und das Oxid gelangen zusammen mit Platinstäuben aus dem Autokatalysator in die Umwelt. Außerdem ist es in Dental-Legierungen enthalten. Da Ruthenium ein relativ seltenes Element ist und nur in Spuren eingesetzt wird, sind keine Wirkungen bekannt oder es liegen für eine toxikologische Beurteilung zu wenig Daten vor. Ruthenium(VIII)-oxid ist aber ähnlich toxisch wie Osmium(VIII)-oxid.
  
Vorkommen 
Häufigkeit   sehr selten

Ruthenium kommt auf der Erde etwa doppelt so häufig wie Osmium und viermal so häufig wie Gold vor. In der Natur findet man es als Ruthenium gediegen, das aber meistens mit Iridium oder Osmium legiert ist. Fundorte gibt es zum Beispiel in Japan oder im russichen Ural. Der Laurit RuS2 wäre ein Rutheniummineral, das aber extrem selten ist.
  
 
 
Ruthenium gediegen aus Miass im Ural

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Dieser Nugget ist nur ein Millimeter groß, er wurde als Fluss-Seife gefunden.

 
Geschichte 
1844 entdeckte der deutsch-baltische Chemiker und Pharmazeut Karl Ernst Claus (1796–1864) das Element bei der Aufarbeitung von Rückständen aus der Platingewinnung. Aus den Rückständen trennte er Rutheniumchlorid ab, das er mit Ammoniumchlorid in einen roten Ruthenium-Komplex umwandelte. Durch Erhitzen gelang es ihm, daraus etwa sechs Gramm reines Ruthenium zu gewinnen. Claus benannte das Element nach der Landschaft Ruthenien und schlug auch das Symbol Ru vor. Die früher Russland zugehörige Landschaft umfasst heute Gebiete der Ukraine und von Weißrussland. 
  
Herstellung
Ruthenium kann bei dem klassischen Prozess der Platinherstellung durch eine Reihe von Schmelz- und Auflösungsprozessen hergestellt werden. Effizienter ist aber das moderne Verfahren mit Hilfe der Solvent-Extraktion.
  
Verwendung 
Ruthenium erhöht in Platinlegierungen die Härte, in Titanlegierungen verbessert es die Korrosionsbeständigkeit. Ruthenium und Rutheniumdioxid werden auch als Katalysatoren in chemisch-technischen Verfahren eingesetzt. Im Autokatalysator hat es sich nicht durchgesetzt. Beim galvanischen Beschichten von Schmuck mit Ruthenium kann man einen silbrigen oder auch einen anthrazitfarbenen bis schwarzen Metallglanz erreichen. So lassen sich mit Hilfe eines speziellen Elektrolyt-Zusatzes auch gewöhnliche Metalle oder Legierungen mit einem schwarzen Glanz beschichten.


Schmuckstücke rutheniert
 
Ruthenisierter Schmuck
 
 Diese Schmuckstücke wurden galvanisch rutheniert.
 

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