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  Kaliumhexacyanoferrat(II)    K4[Fe(CN)6]
   
   
    



Zitronengelbe  Kristalle

Vorkommen
Mineral Kafehydrocyanit (noch strittig)
Molmasse  Trihydrat  422,388 g/mol   
 



 
AGW  keine Angaben  
Kristallwasserabgabe  +60 °C 
Wasserlöslichkeit (Trihydrat) 
100g H2O lösen bei 20 °C 28,87 g
- Gefahrenklassen + Kategorie  
Gewässergefährdend chron. 3
HP-Sätze (siehe Hinweis)      
H 412, EUH032   P 273, 280.3    Entsorgung G 4   
Etikett drucken Deutsche Namen Englischer Name
CAS 14459-95-1  
  
 
Kaliumhexacyanoferrat(II) Trihydrat  
Kaliumhexacyanidoferrat(II) Trihydrat  
Gelbes Blutlaugensalz
Potassium ferrocyanide trihydrate 
  
 
    
  
Eigenschaften 
  
Kaliumhexacyanoferrat(II) Trihydrat ist als gelbes Blutlaugensalz bekannt. Es bildet im Vergleich zum roten Blutlaugensalz gelbe Kristalle nach dem tetragonalen System. Sie sind in Wasser und in Aceton gut löslich. Die Wasserlöslichkeit nimmt beim Erwärmen stark zu. Beim Erhitzen über 60 °C gibt das Salz sein Kristallwasser ab und geht in ein weißes Pulver über. Beim stärkerem Erhitzen zerfällt das Pulver, wobei das stark toxische Kaliumcyanid gebildet werden kann. Genaugenommen handelt es sich beim Gelben Blutlaugensalz um einen Hexacyanidoferrat(II)-Komplex.


Blutlaugensalze


Früher stellt man die Blutlaugensalze durch das Glühen von eingetrocknetem Blut, Hornspänen und stickstoffhaltigen, tierischen Substanzen mit Eisenspänen und Pottasche her. Je nach Luftzufuhr und Temperatur entsteht gelbes oder rotes Blutlaugensalz.
   
  
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Beim Verdampfen einer gesättigten Lösung...
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...kristallisieren gelbe Kristalle aus.

    
Herstellung 
  
Kaliumhexacyanoferrat(II) kann durch die Reaktion von einer wässrigen Eisen(II)-salzlösung und Kaliumcyanid hergestellt werden. Dabei fällt zunächst schwerlösliches, braunes Eisen(II)-cyanid aus, das sich durch die überschüssige Zugabe von Kaliumcyanid zum Gelben Blutlaugensalz umwandelt. Bei der industriellen Herstellung wird noch Kalkmilch zugesetzt, wobei zunächst Calciumhexacyanoferrat entsteht, aus dem durch Zugabe von Kaliumcarbonat-Lösung das gereinigte Blutlaugensalz ausgefällt werden kann.
    
  
Verwendung und Analytik 
   
Im Labor dient Kaliumhexacyanoferrat(II) zum Nachweis von Eisen(III)-salzen. Zur Herstellung einer 0,5molaren Kaliumhexacyanoferrat(II)-Lösung löst man 21,1 Gramm Kaliumhexacyanoferrat(II) Trihydrat in 70 Milliliter Wasser und füllt dann mit Wasser auf 100 Milliliter auf. Dabei entsteht das Pigment Berlinerblau. Eine typische Reaktion erfolgt mit Eisen(III)-chlorid:
  
Fe3+  +  3 Cl  +  4 K+  +  [Fe(CN)6]4−    K[FeIIIFeII(CN)6]  +  3 KCl
    
 
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Bildung von Berlinerblau aus Eisen(III)-chlorid und Kaliumhexacyanoferrat(II)


Auf diese Art und Weise kann das Pigment Berlinerblau, das auch unter den Namen „Preußischblau“ oder Pariserblau bekannt ist, hergestellt werden. Außerdem wird das Gelbe Blutlaugensalz zur Beseitigung von Schwermetall-Verunreinigungen im Wasser und zum Drucken und Färben in der Textilindustrie eingesetzt.
    
  
Experimentieren mit Berliner Blau 
Versuch zur Reaktionsgeschwindigkeit

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