Heinrichit und Metaheinrichit radioaktiv toxisch
engl. Heinrichite
Nach dem US-amerikanischen Mineralogen Eberhardt William Heinrich (1918–1991)
Formel Heinrichit
Metaheinrichit
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem und
Kristallklasse
Ba(UO2)2(AsO4)2 • 10 H2O
Ba(UO2)2(AsO4)2 • 8 H2O
Uranylarsenate
gelb, grünlich
hellgelb, weiß
Glasglanz, Perlmutterglanz
durchscheinend bis durchsichtig
2,5
3,6 g/cm³
vollkommen
spröde

monoklin-prismatisch (Heinrichit)
monoklin-sphenoidisch (Metah.)
Heinrichit aus WittichenLupe

Beschreibung

Heinrichit
Lupe
Heinrichit aus Wittichen im langwelligen UV-Licht
Heinrichit
Lupe
Heinrichit aus dem Krunkelbachtal
Heinrichit ist ein gelbes oder gelbgrünes, stark toxisches und radioaktives Mineral, das aus Bariumuranylarsenat aufgebaut ist. Das Mineral mit geringerem Kristallwasseranteil wird als Metaheinrichit bezeichnet. An der Luft kann sich Heinrichit dazu umwandeln. Der Habitus der Kristalle ist bevorzugt dünntafelig bis blättrig. Es kommen auch schuppige oder krustige Aggregate vor. Heinrichit fluoresziert im UV-Licht kräftig grün. Die Unterscheidung zum ähnlichen Autunit ist schwierig, der Heinrichit bevorzugt aber die Paragenese mit Arsenmineralen wie Arseniosiderit, Erythrin oder Pitticit.

Die Minerale Heinrichit und Metaheinrichit wurden erstmals im Jahr 1958 in der White King Mine bei Lakeview im US-amerikanischen Bundesstaat Oregon entdeckt. Zur Untermauerung der Neuentdeckung zog das Team mit den Geologen Gross, Corey, Mitchell und Kurt Walenta auch Mineralproben aus der Grube Anton bei Wittichen heran, so dass auch diese Fundstelle als Typlokalität gilt. Das Geologenteam vergab den Namen zu Ehren des US-amerikanischen Mineralogen Eberhardt William Heinrich (1918–1991), der an der University of Michigan Professor war.

Heinrichit und Metaheinrichit bilden sich sekundär in der Oxidationszone von Uranerzlagerstätten. Ein Beispiel dafür ist das Krunkelbachtal bei Menzenschwand im Schwarzwald. Die beiden Minerale werden zur Gewinnung von Uran benötigt. Die Mineralienstufen dürfen aufgrund ihrer Radioaktivität und Toxizität nicht in Wohn- oder Arbeitsräumen aufbewahrt werden. Sie gehören in eine luftdichte Dose, die sich in einem strahlungsdichten Behälter befindet.
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