| Lachgas, Distickstoffoxid   N2O 
          
            
              |  | 
 
 
 
 
 Farbloses Gas
 mit süßlichem
                Geruch
 | Molmasse 
                44,012 g/mol 
 AGW  100 ml/m3  oder 180 mg/m3 (TRGS 900)
 Dichte  1,9781
                g/l (Gas, 0 °C, 1013 hPa)
 (Lachgas : Luft = 1,53)
 Schmelzpunkt  −90,8 °C
 Siedepunkt  −88,48 °C
 Wasserlöslichkeit
 Konz. bei 20 °C 1,2
                g/l
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              | Piktogramme GHS 03
 GHS 04
 GHS 07
 Gefahr
 | Gefahrenklassen
                + Kategorie 
 Oxidierende Gase 1
 Gase unter Druck, verdicht.
                Gas
 Spezifische Zielorgantoxizität einmalig 3
 
 | HP-Sätze (siehe Hinweis) H 270, 280, 336
 P 220, 244, 280.3, 370+376,  410+403
 
 Entsorgung 
                besondere Hinweise
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              |  | Deutsche Bezeichnung Synonyme (dt.)
 | Engl. Bezeichnung Synonyme (engl.)
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              | CAS 10024-97-2 | Lachgas Distickstoffoxid
 | Laughing gas Nitrous oxide
 |  
 
          
            
              | Wirkung auf den menschlichen Körper 
 
 Durch das Einatmen von
                  Lachgas können krampfartiges Lachen, Halluzinationen und Rauschzustände
                  ausgelöst werden. Es wirkt in geringen Konzentrationen narkotisch
                  und ist daher heute eines der am meisten benutzten Gase bei leichteren,
                  operativen Eingriffen, bei denen eine Narkose notwendig ist. Es wird meist
                  zusammen mit reinem Sauerstoff oder in Kombination mit anderen Narkosemitteln
                  verabreicht, die Wirkung tritt sehr schnell ein. Bei hohen Dosierungen
                  kann ein Vitamin-B12-Mangel auftreten. |  
 
          
            
              | Herstellung 
 
 Die erstmalige Herstellung
                  gelang dem Engländer John Priestley (1733–1804) im Jahre 1773 durch die Einwirkung von Stickstoffmonooxid auf
                  Eisenfeilspäne. Humphry Davy (1778–1829) untersuchte die berauschende Wirkung des Gases im Eigenversuch
                  und schlug 1799 die Verwendung als Narkotikum vor. Aber erst 1868 wurde
                  ein Gemisch aus Lachgas und Sauerstoff in der Medizin dafür verwendet. Die heutige technische
                  Herstellung erfolgt durch die Zersetzung von Ammoniumnitrat unter Hitze. Zuerst bildet sich dabei Ammoniak und Salpetersäure,
                  die weiter zu Lachgas und Wasser zerfallen:    
                 NH4NO3
  NH3  +  HNO3  N2O  +  2 H2O 
 
 Lachgas bildet sich auch
                  bei starker Stickstoffdüngung. Es ist wesentlich am natürlichen Stickstoffkreislauf beteiligt. Lachgas
                  gehört zu den Treibhausgasen und
                  es spielt bei den ozonabbauenden Kreislaufprozessen in der Stratosphäre
                  eine Rolle. |  
 
          
            
              | Verwendung 
 
 Lachgas ist ein weit
                  verbreitetes Treibgas in Spraydosen. Es dient als Narkosemittel zum Inhalieren.
                  Lachgas für medizinische Zwecke wird in weißen Flaschen mit
                  blauer Schulter gehandelt. In der Partyszene wird
                  Lachgas gelegentlich als kurz anhaltendes Rauschmittel eingesetzt. Die
                  Anwendung von Lachgasballons oder Tüten ist aber nicht ohne Risiko,
                  da aufgrund von Sauerstoffmangel schon Todesfälle auftraten, außerdem
                  treten bei intensivem und langem Gebrauch infolge eines Vitamin-B12-Mangels
                  Nervenschäden auf. Das Einatmen und der Verkauf des Gases an Partys
                  stellt einen Verstoß gegen gesetzliche Bestimmungen dar, auch wenn
                  Lachgas nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fällt: Die missbräuchliche
                  Anwendung oder das Inverkehrbringen von Chemikalien zu nicht zugelassenen
                  Zwecken ist strafbar. 
 
 
                  
                    
                      |  
  Lachgas wirkt als Treibmittel für die Sahne aus der Dose. |  
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