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  Kaliumhydrogensulfat  KHSO4
Flasche
   
 
  





Weißes, kristallines  
Pulver
Molmasse  136,169 g/mol   
  
 


AGW  keine Angaben
Schmelzpunkt  +200 °C  
Dichte  2,32 g/cm3   
Wasserlöslichkeit 
100g H2O lösen bei 20 °C 51,4 g
Piktogramm  
GHS 05 
GHS 07 
Gefahr
Gefahrenklassen + Kategorie  
  
Ätz-/Reizwirkung auf die Haut 1B
Spez. Zielorgantoxizität einmalig 3

HP-Sätze (siehe Hinweis)      
H 314, 335   P 280.1-3, 301+330+331, 305+351+338, 309+310
Entsorgung  G 4   
Etikett drucken Deutscher Name Englischer Name
CAS 7646-93-7 Kaliumhydrogensulfat Potassium hydrogen sulfate

Bemerkungen für Schulen: Kaliumhydrogensulfat ist eine stark ätzende Substanz. Schutzbrille und Schutzhandschuhe sind notwendig. Das Erhitzen darf nur in einem Abzug erfolgen, da hierbei ätzendes Schwefeltrioxid frei wird, das an der Luft einen schwefelsäurehaltigen Nebel bildet.


Eigenschaften 
 
 

Kaliumhydrogensulfat ist ein weißes kristallines Pulver, das an der Luft durch Feuchtigkeitsaufnahme zerfließt. Das Salz ist sehr gut in Wasser löslich. In wässriger Lösung bilden sich in einer Gleichgewichtsreaktion Hydrogensulfat-Ionen [HSO4] und Sulfat-Ionen [SO4]2−. Das Hydrogensulfat-Ion wirkt als relativ starke Säure, die Lösung reagiert sauer. Die Lösungen werden als Puffer eingesetzt, der im sauren Bereich liegt.

[HSO4]  +  H2
im Gleichgewicht zu    [SO4]2−  +  H3O+

Beim Erhitzen zerfällt Kaliumhydrogensulfat unter Wasserabgabe zu Kaliumdisulfat
K2S2O7, bei starkem Erhitzen zersetzt sich auch dieses zu Kaliumsulfat und Schwefeltrioxid:

2 KHSO4
reagiert zu  K2S2O7  +  H2O
K2S2O7reagiert zu  K2SO4  +  SO3


Kaliumhydrogensulfat

Ein angefeuchtetes Universalindikatorpapier färbt sich rot, wenn man es
in Kaliumhydrogensulfat hält: Die wässrige Lösung reagiert stark sauer.



Herstellung

Kaliumhydrogensulfat entsteht bei der Reaktion von Kaliumchlorid mit Schwefelsäure. Als Nebenprodukt erhält man Chlorwasserstoff:
 
KCl  +  H2SO4reagiert zu  KHSO4  +  HCl


Verwendung

Im Labor dient eine Schmelze aus Kaliumhydrogensulfat zum sauren Aufschluss von unlöslichen Oxiden. So kann man die Metall-Ionen aus Aluminiumoxid, Eisen(III)-oxid oder Titandioxid in eine lösliche Form bringen. Beim Schmelzen zusammen mit der zu prüfenden Substanz entsteht Schwefeltrioxid, das an der Luft einen ätzenden Nebel bildet. Beim Acetat-Nachweis zerreibt man Kaliumhydrogensulfat mit der zu prüfenden Substanz in einem Mörser. Bei einem Essiggeruch ist ein Acetat vorhanden. Kaliumhydrogensulfat eignet sich als Puffer im sauren Bereich, es  wird auch in sauren Abflussreinigern verwendet.


Titannachweis

Titan-Nachweis: Kaliumhydrogensulfat wird zusammen mit Titandioxid zu einer Schmelze erhitzt (Bild links);
nach dem Abkühlen wird 10%ige Schwefelsäure hinzugegeben und bis zum Sieden erhitzt (Mitte);
bei der Zugabe von Wasserstoffperoxid entsteht ein gelber Komplex, der auf Titan-Ionen hinweist (rechts).



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