Dyskrasit, Antimonsilber
engl. Dyscrasite
Nach dem griechischen Wort dyskrasís („schlechte Mischung“)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Ag3Sb
Antimonide
silberweiß, grau, goldfarbig
grau
Bruchflächen: Metallglanz
undurchsichtig
3,5 – 4
9,4 – 9,8 g/cm³
deutlich
uneben

orthorhombisch
orthorhombisch-pyramidal
DyskarsitLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften

Der Dyskrasit ist ein silberweiß glänzendes Mineral mit sehr hoher Dichte. Alte Bezeichnungen für das Silbermineral sind aufgrund des Antimongehalts „Antimonsilber“ oder „Silberspiesglanz“. Der Dyskrasit ist gerne mit Allargentum vermischt. Er läuft goldfarben oder auch schwärzlich an, dann erkennt man nur noch auf den Bruchflächen den Metallglanz. Ein Dyskrasit löst sich in Salpetersäure auf und schmilzt vor dem Lötrohr zu einem Silberkorn.


Varietäten oder ähnliche Minerale

Der Antimon-Anteil kann variieren. Der ähnliche Argentit ist weicher, Silber gediegen weist eine andere Kristallform auf. Der Dyskrasit wird häufig mit dem sehr ähnlichen Allargentum verwechselt, die Dichte ist aber etwas geringer. Der Dyskrasit kann auch pseudomoprh in Allargentum umgewandelt werden.


Kristallformen und Wachstum

Dyskrasit-Kristalle sind relativ selten, sie treten als Dipyramiden auf oder als Drillinge mit pseudohexagonalem Habitus. Typisch sind auch langprismatische Kristalle mit Längsstreifung, die mehrere Zentimeter lang werden können. Meistens findet man derbe, körnige, plattige oder knollige Aggregate. Freiliegende Kristalle sind häufig aus den Aggregaten herausgelöst. Begleitminerale sind unter anderem Akanthit, Calcit, Dyskrasit, Galenit, Silber gediegen, Pyrargyrit oder Tetraedrit.


Dyskrasit aus der Grube Wenzel im Schwarzwald
Lupe
Dyskrasit, Grube Wenzel, Schwarzwald
Geschichte

Erstmals erwähnt und untersucht wurde das Mineral durch Torbern Olof Bergmann (1735–1784) im Jahr 1782. Der heutige Name geht auf den französischen Mineralogen Francois Sulpice Beudant (1787–1850) zurück, der um 1832 den Begriff Discrase in Anlehnung an das griechische Wort dyskrasís („schleche Mischung“) benutzte. Damit bezeichnete er den variierenden Silbergehalt im Mineral. Der deutsche Chemiker Martin Heinrich Klaproth führte Analysen an Material durch, das aus der Umgebung von Oberwolfach im Schwarzwald stammte. Daher gilt die Grube Wenzel als Typlokalität.


Vorkommen

Das älteste bekannte Vorkommen findet sich – zusammen mit Allargentum – in der Grube Wenzel bei Oberwolfach im Schwarzwald. Weitere Fundstellen liegen in St. Andreasberg im Harz, in Pribram in Tschechien oder bei Sainte-Marie-aux-Mines im Elsass.


Verwendung

Der Dyskrasit ist ein Erz zur Gewinnung von Silber. Vor allem die Kristalle aus Pribram und die Stücke aus der Grube Wenzel sind in den Mineraliensammlungen vertreten.
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