Eigenschaften
Der Dyskrasit ist ein silberweiß glänzendes Mineral mit sehr hoher Dichte. Alte Bezeichnungen für das Silbermineral sind aufgrund des Antimongehalts „Antimon-Silber“ oder „Silberspiesglanz“. Der Dyskrasit ist häufig mit Allargentum vermischt. Er löst sich in Salpetersäure auf und schmilzt vor dem Lötrohr zu einem Silberkorn.
Varietäten oder ähnliche Minerale
Der Antimon-Anteil kann variieren. Der ähnliche Argentit ist weicher, Silber gediegen weist eine andere Kristallform auf. Der Dyskrasit wird häufig mit dem sehr ähnlichen Allargentum verwechselt, die Dichte ist aber etwas geringer. Der Dyskrasit kann auch pseudomoprh in Allargentum umgewandelt werden.
Kristallformen und Wachstum
Dyskrasit-Kristalle sind relativ selten, sie treten als Dipyramiden auf oder als Drillinge mit pseudohexagonalem Habitus. Typisch sind auch langprismatische Kristalle mit Längsstreifung, die mehrere Zentimeter lang werden können. Meistens findet man derbe, körnige, plattige oder knollige Aggregate. Freiliegende Kristalle sind häufig aus den Aggregaten herausgelöst. Begleitminerale sind unter anderem Akanthit, Calcit, Dyskrasit, Galenit, Silber gediegen, Pyrargyrit oder Tetraedrit.
Geschichte
Erstmals erwähnt und untersucht wurde das Mineral durch Torbern Olof Bergmann (1735–1784) im Jahr 1782. Der heutige Name geht auf den französischen Mineralogen Francois Sulpice Beudant (1787–1850) zurück, der um 1832 den Begriff Discrase in Anlehnung an das griechische Wort dyskrasís („schleche Mischung“) benutzte. Damit bezeichnete er den variierenden Silbergehalt im Mineral.
Vorkommen
Ein altes Vorkommen findet sich – zusammen mit Allargentum – in der Grube Wenzel bei Oberwolfach im Nordschwarzwald. Weitere bekannte Fundstellen sind St. Andreasberg im Harz, Pribram in Tschechien oder Sainte-Marie-aux-Mines im Elsass.
Verwendung
Der Dyskrasit ist ein Erz zur Gewinnung von Silber. Vor allem die Kristalle aus Pribram sind in den Mineraliensammlungen vertreten.