Bismutit
engl. Bismutite
Nach dem chemischen Element Bismut (Breithaupt 1841)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Bi2O2(CO3)
Oxide, Carbonate
gelb, hellgelb, grünlich, bräunlich
hellgrau
Glasglanz, Perlmutterglanz, matt
durchscheinend bis undurchsichtig
2,5 – 3,5
6,7 – 7,4 g/cm³
deutlich
keine Angaben

orthorhombisch
orthorhombisch-pyramidal
Bismutit vom Hohenstein im OdenwaldLupe

Beschreibung

Bismutit
Lupe
Bismutit, Grube Clara
Bismutit
Lupe
Bismutit pseudomorph nach Emplektit mit Wismut gediegen aus Wittichen
Bismutit ist ein relativ selten vorkommendes, schweres Bismutmineral, das früher unter der Bezeichnung Wismutspat bekannt war. Das häufig gelbe Mineral bildet nadelige Kristalle, die auch radialstrahlig angeordnet sein können. Auch kugelig-nierige oder massige Aggregate, sowie erdig-krustige Überzüge kommen vor.

Bismutit kann pseudomorph nach Emplektit auftreten. Solche Pseudomorphosen stammen zum Beispiel aus Wittichen im Schwarzwald. Sie erscheinen durch einen noch vorhanden Kupferanteil häufig grün, dabei bleibt die nadelige Form des Emplektits erhalten. Als Begleitminerale treten Wismut gediegen, Goethit und andere Bismutminerale wie Bismuthinit oder Emplektit auf.

Als Typlokalität gilt die Grube Arme Hilfe im thüringischen Saale-Orla-Kreis. August Breithaupt benannte das Mineral 1841 nach dem chemischen Element Bismut. Es darf nicht mit dem Bismuthinit verwechselt werden.

Bismutit bildet sich sekundär aus Wismut gediegen oder aus den anderen Bismutmineralen. Bekannte Fundstellen für den Bismutit sind zum Beispiel der Steinbruch am Katzenstein bei Raidelbach oder der Borstein im Odenwald, sowie die Grube Clara oder die Gruben bei Wittichen im Schwarzwald. Aufgrund seiner Seltenheit hat der Bismutit nur eine untergeordnete Bedeutung als Erz zur Gewinnung von Bismut. Das Metall fällt heute als Nebenprodukt bei der Verhüttung von Blei,- Kupfer- und Zinnerzen an.
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