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  Blei(II)-acetat   Pb(CH3COO)2 
Flasche   
  
  
 
 
 
Weißes, kristallines Pulver
Molmasse (wasserfrei)  325,3 g/mol
Molmasse (Trihydrat)  427,3 g/mol
  
AGW  keine Angaben 
Dichte (wasserfrei)  3,25 g/cm3 
Dichte (Trihydrat)  2,55 g/cm3 
Schmelzpunkt (wasserfrei)  +280 °C  Wasserlöslichkeit (wasserfrei) 
100g H2O lösen bei 20 °C 44,3 g
Piktogramme  
  
GHS 08  
GHS 09  
Gefahr
Gefahrenklassen + Kategorie  
Reproduktionstoxizität (Df) 1A  
Spez. Zielorgantoxizität w. 2 (Blut, Immunsystem, Nieren, ZNS)  
Gewässergefährd. akut/chron. 1
HP-Sätze (siehe Hinweis)   
H 360Df, 373 (Blut, Immunsystem, Nieren, ZNS), 410   
P 201, 273, 280.1-3,5+7, 308+313   
Entsorgung    G 3  

Deutscher Name Englischer Name
CAS  301-04-2
CAS  6080-56-4
Blei(II)-acetat
Blei(II)-acetat Trihydrat
Lead(II) acetate
Lead(II) acetate trihydrate
     
Bemerkung für Schulen: Blei(II)-acetat ist ein reprotoxischer Stoff der Kategorie 1A. In Deutschland dürfen werdende und stillende Mütter, sowie Schülerinnen und Schüler mit diesem Stoff nicht arbeiten. Es wird empfohlen, diesen Stoff an Schulen nicht aufzubewahren.
   
  
Eigenschaften 
  
Wasserfreies Blei(II)-acetat ist als weißes, kristallines Pulver erhältlich. Im chemischen Labor wird meistens das Trihydrat verwendet, das farblose, prismatische Kristalle bildet. Diese erscheinen im kristallinen Pulver ebenfalls weiß. Früher war das Trihydrat als Bleizucker bekannt, da es im billigen Wein verwendet wurde, um diesem den bitteren Geschmack zu nehmen. Diese Anwendung ist aufgrund der gesundheitsschädlichen Wirkung heute verboten. Das Bleisalz der Essigsäure ist relativ gut im Wasser löslich. Es ist an der Luft nicht beständig und zersetzt sich allmählich, dabei wird schwer lösliches, weißes Bleicarbonat gebildet. Beim Erhitzen spaltet es Essigsäure ab.

    
Bleiacetat
  

Herstellung 
  
Blei(II)-acetat kann man durch das Auflösen von Blei(II)-oxid in Essigsäure herstellen:
  
PbO  +  2 CH3COOH reagiert zu   Pb(CH3COO)2  +  H2O
    
  
Verwendung 
  
Blei(II)-acetat ist im analytischen Labor eine Nachweisreagenz für Sulfid-Ionen und für Schwefelwasserstoff. Dabei bildet sich schwer lösliches Bleisulfid, das an einer braunschwarzen Färbung zu erkennen ist. In der organischen Chemie lässt sich damit auch Schwefel indirekt nachweisen, weil organische Stoffe, die Schwefel-Atome enthalten, beim Erhitzen Schwefelwasserstoff freisetzen.
   
H2S  +  Pb2+ reagiert zu   PbS  +  2 H+
   
Die Verwendung von Bleiacetat als Bleizucker im Wein ist heute streng untersagt. Da es wie Blei(II)-nitrat wasserlöslich ist, lassen sich damit relativ leicht andere Bleiverbindungen herstellen. Die heute verbotenen Pigmente Chromgelb oder Bleiweiß könnte man beispielsweise aus Blei(II)-acetat herstellen.


Schwefelnachweis mit Bleiacetatpapier

Beim Erhitzen einer Koblauchzehe entsteht Schwefelwasserstoff,
der das Bleiacetatpapier im Reagenzglas braun verfärbt.

  

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