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  Natriumhydrogencarbonat   NaHCO3 
    


Feines, weißes  
Pulver   

Vorkommen
 
  
Mineral Nahcolith 
Molmasse  84,007 g/mol   
  


AGW   10 mg/m3 E
(einatembare Fraktion für Stäube allgemein)   

Dichte  2,20 g/cm3   
Zersetzung  +50 °C 
Wasserlöslichkeit 
100g H2O lösen bei 20 °C 9,6  g
- - Entsorgung  Abwasser oder Hausmüll
Etikett drucken Deutscher Name Englischer Name
CAS  144-55-8 Natriumhydrogencarbonat Sodium hydrogen carbonate
   
  
Eigenschaften 
  
Natriumhydrogencarbonat ist ein weißes Pulver, das an trockener Luft beständig ist. Es ist unter dem Trivialnamen „Natron“ bekannt. Beim Lösen im Wasser oder mit der Luftfeuchtigkeit bilden die Hydrogencarbonat-Ionen teilweise Hydroxid-Ionen OH:

HCO3  +  H2im Gleichgewicht zu   H2O  +  CO2  OH

Das Gleichgewicht dieser Reaktion liegt stark auf der Ausgangsseite. Die Lösung reagiert nur schwach alkalisch.
Beim Erwärmen zerfällt Natriumhydrogencarbonat oberhalb von 65°C in Natriumcarbonat, Kohlenstoffdioxid und Wasser:  
   
2 NaHCO3 reagiert zu  Na2CO3  +  CO2  +  H2O   
   
Diese Eigenschaft ermöglicht den Einsatz als Backtriebmittel und als Feuerlöschpulver. In Wasser löst sich Natriumhydrogencarbonat mit schwach alkalischer Reaktion. Die Löslichkeit ist nicht ganz so gut wie beim Soda. Mit Säuren reagiert es mit Aufschäumen unter Bildung von Kohlenstoffdioxid und Wasser:  
   
NaHCO3 +  HCl reagiert zu  NaCl  +  CO2  +  H2O   
  

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Eine Brausetablette reagiert in Wasser.

   
Aufgrund dieser Neutralisation von Säuren wurde "Natron" früher als Antazida bei Sodbrennen verordnet. Bei der Zugabe von Natriumhydrogencarbonat in hartes Wasser werden Härtebildner wie die Calcium-Ionen als Carbonat ausgefällt:  
   
Ca2+  +  2 OH  +  NaHCO3 reagiert zu  CaCO3  +  Na+  +  OH  +  H2   
   
Das weiche Wasser kann durch Filtration oder durch Abgießen vom Bodensatz aus Kalk gereinigt werden.
    
  
Herstellung 
  
Beim Einleiten von Kohlenstoffdioxid in eine gesättigte und gekühlte Sodalösung erhält man Natriumhydrogencarbonat:

Na2CO3  +  CO2  +  H2  2 NaHCO3   
   
Das Produkt muss nach einer Filtration vorsichtig getrocknet werden, damit es nicht wieder zerfällt. Natriumhydrogencarbonat entsteht auch beim Einleiten von Kohlenstoffdioxid in Natronlauge und als Zwischenprodukt bei der Soda-Herstellung nach dem Solvay-Verfahren.
    
  
Verwendung 
  
Natriumhydrogencarbonat wird oft in Lebensmitteln als Backtriebmittel und in Brausepulvern eingesetzt . Dort findet sich eine Mischung von Natron mit einer festen Säure wie Citronensäure. Aber auch in Badetabletten und in Feuerlöschpulvern kommt es vor. In der Medizin eignet sich Natriumhydrogencarbonat als Antazida gegen Magenübersäuerung, es ist Bestandteil des Bullrich-Salzes. Bei der Enthärtung von Wasser wird es ebenfalls eingesetzt.  
  
Natrontabletten

Natronhaltige Tabletten zum Einnehmen gegen Sodbrennen
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