engl. Tetrahedrite
Eigenschaften
Die Minerale der Tetraedrit-Gruppe (auch Antimon-Fahlerze) sind nach der tetraedrischen Form der Kristalle benannt, die bei den Fahlerzen typisch ist. Die Minerale der
Tennantit-Gruppe (auch Arsen-Fahlerze) sind sehr ähnlich, sie haben jedoch eine etwas dunklere Bruchfläche. Man findet auch eingesprengte, dichte oder körnige Aggregate. Ein Tetraedrit löst sich in Salpetersäure unter Abscheidung von Schwefel und Antimon(III)-oxid. Vor dem Lötrohr auf Kohle schmilzt er zu einem grauen Korn unter Freisetzung von Antimondämpfen. Bei einem Tennantit werden Arsendämpfe frei, die knoblauchartig riechen. Beim Tetraedrit-(Hg) entstehen auch Quecksilberdämpfe.
Minerale
Die chemische Formel für den Aufbau wird mit
Cu6(Cu4X2)Sb4S13 angegeben. Für X kann Fe, Hg oder Zn eingesetzt werden. So erhält man die Antimon-Fahlerze
Tetraedrit-(Fe),
Tetraedrit-(Zn) und
Tetraedrit-(Hg), der auch als
Schwazit bezeichnet wird.


Schwazit oder Tetraedrit-(Hg) aus Brixlegg in Tirol, Österreich


Tetraedrit mit aufgewachsenem Chalkopyrit aus der Grube Clara im Schwarzwald
Kristallformen und Wachstum
Die Tetraedrite kristallisieren nach dem kubischen System. Sie verwenden zur Kristallbildung zahlreiche Kristallformen des kubischen Systems. Der bevorzugte Habitus ist tetraedrisch, auch Durchkreuzungszwillinge kommen häufig vor. Begleitminerale sind unter anderem Arsenopyrit, Azurit, Chalkopyrit, Galenit, Malachit, Proustit, Pyrit, Quarz, Sphalerit oder die Minerale der Tennantit-Gruppe.
Geschichte
Der österreichische Mineraloge Wilhelm Karl Ritter von Haidinger (1795–1871) vergab den Namen Tetraedrit im Jahr 1845. Er orientierte sich an der tetraedrischen Form der Kristalle.
Vorkommen
In Deutschland findet man Tetraedrite zum Beispiel in Clausthal im
Harz oder in der
Grube Clara im Schwarzwald. In Rumänien kommen sie in Cavnic vor, in Tschechien in Pribram. Am bekanntesten sind jedoch die gut ausgebildeten, tetraedrischen Kristalle aus Huanzala in Peru, die eine Flächenstreifung zeigen. Der Schwazit ist nach Schwaz benannt, das nordöstlich von Innsbruck in Österreich liegt. Dort kommt er in der Umgebung an verschiedenen Stellen vor, zum Beispiel auch in Brixlegg.
Verwendung
Die Tetraedrite werden als Erz zur Gewinnung von
Kupfer und
Antimon verwendet. Bei Mineraliensammlern sind die tetraedrischen Kristallformen begehrt.