Monazit-Gruppe
engl. Monazite
Nach dem griechischen Wort monázein („alleine leben“) (Shepard 1837)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
XPO4 (X=Ce,Gd,La,Nd,Sm)
Phosphate
braun, hellgelb, rosa, grüngelb
weiß
Harzglanz, Fettglanz, Glasglanz
durchsichtig bis undurchsichtig
5 – 5,5
4,6 – 5,7 g/cm³
deutlich
muschelig

monoklin
monoklin-prismatisch
Monazit aus RaurisLupe
Eigenschaften
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Monazit aus Iveland in Norwegen
Lupe
Unvollständiger Monazit-Einzelkristall aus Iveland in Norwegen
Monazit aus dem Habachtal
Lupe
Monazit-(Ce), Wildenkarer Wald, Habachtal
Monazit aus dem Habachtal
Lupe
Monazit-(Ce) aus der Cavradischlucht
Monazit vom Lohningbruch
Lupe
Monazit-(Ce) vom Lohningbruch, Rauris
Eigenschaften

Zu der Monazit-Gruppe zählen Mineralien, die aus Kationen von Lanthanoiden wie Cer, Gadolinium, Lanthan, Neodym oder Samarium und einem Phosphat-Anion aufgebaut sind. Ein Xenotim ist aufgrund seiner tetragonalen Kristallform leicht von einem Monazit zu unterscheiden. Die ähnlich aufgebauten Minerale der Rhabdophan-Gruppe haben noch einen Kristallwasseranteil. Thorium- oder uranhaltige Monazite sind radioaktiv. In geringsten Spuren können sie auch natürliches Plutonium enthalten. Bei der Farbe überwiegt gelb, aber auch rötliche oder bräunliche Farben kommen vor.


Kristallformen und Wachstum

Die Monazite kristallisieren nach dem monoklinen System. Die Kristalle zeigen viele Winkel. Es überwiegt vor allem der dicktafelige bis prismatische Habitus. Monazitsand kommt als Fluss- oder Küstensand vor. Typische Begleitminerale sind zum Beispiel Adular, Anatas, Hämatit, Quarz, Rutil, Xenotim oder Zirkon.


Geschichte

Im Jahr 1837 beschrieb der US-amerikanische Mineraloge Charles Upham Shepard (1804–1886) ein Mineral, das er als „Eremit“ bezeichnete. Die offizielle Namensgebung erfolgte nach dem griechischen Wort monázein („alleine leben“). Dies bezieht sich auf die gelegentlich vorkommenden Einzelkristalle, wie man sie zum Beispiel in Iveland in Norwegen findet. Die Unterscheidung in Monazit-(Ce) und Monazit-(La) erfolgte im Jahr 1966, Monazit-(Sm) kam im Jahr 2001 als neues Mineral hinzu, für Monazit-(Gd) erfolgte die Anerkennung im Jahr 2022.


Vorkommen

Bei den gelben, transparenten Kristallen aus den alpinen Zerrklüften handelt es sich meistens um das Mineral Monazit-(Ce). In Österreich findet man dieses zum Beispiel Beispiel beim Wildenkarer Wald im Habachtal, am Hopffeldboden im Untersulzbachtal oder in Rauris. In der Schweiz kommt Monazit zum Beispiel in der Cavradischlucht in Graubünden oder beim Wannigletscher in der Region Binntal im Walis vor. In Brasilien oder in Australien findet man den Monazitsand an den Küsten.


Verwendung

Aus Monazitsand gewann man früher Thorium, das für die Herstellung von Glühstrümpfen benötigt wurde. Monazite eignen sich zur Gewinnung aller darin enthaltenen Elemente. Die Seltenerden-Metalle werden heute aber hauptsächlich aus den Mineralen der Bastnäsit-Serie gewonnen.
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