Der Jeremejewit ist ein sehr seltenes Bormineral mit relativ hoher Härte. Die Kristalle erscheinen meistens blau oder farblos, seltener auch gelblich. Der Habitus ist langprismatisch, die Kristallenden sind oft abgerundet oder unregelmäßig. Gelegentlich treten die Kristalle in Büscheln auf. Ein Jeremejewit zeigt wie Quarz und Turmalin Piezoleketrizität: Eine angelegte elektrische Spannung verändert die Länge des Kristalls und umgekehrt bewirkt eine Druckausübung eine elektrische Aufladung. Das Mineral ist beständig gegen kalte Salzsäure, es löst sich aber in heißer Schwefelsäure oder in Kalilauge.

Jeremejewit aus dem Steinbruch Wannenköpfe bei Ochtendung in der Eifel
Ein Jeremejewit entsteht hydrothermal im granitischen Pegmatit. Es gibt nur wenige Fundstellen auf der Welt. Bei Sammlern sind die Jeremejewite aus der Eifel und aus Namibia bekannt. Schöne Kristalle oder Kristallbüschel für Micromounter werden zum Beispiel bei Ochtendung im Steinbruch Wannenköpfe oder am Emmelberg bei Üdersdorf gefunden. Klare Kristalle werden zu Schmucksteinen verschliffen. Das Mineral würde sich aufgrund seiner Piezoelektrizität für elektronische Bauteile eignen, seine Vorkommen sind aber dafür viel zu selten.