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Grünspan, Kupfergrün
 
Grünspan Grünspan ist aus basischem Kupferacetat aufgebaut. Es wurde früher durch das Auflösen von Kupferspänen in Essigsäure gewonnen. Die chemische Formel könnte man in etwa so darstellen: Cu(CH3COO)2 • [Cu(OH)2]3 • 2H2O. Da Grünspan ein grobes kristallines Pulver bildet, ist seine Farbstärke nicht so gut. Die Sorten reichen von einem dunklen Blaugrün bis hin zu einem dunklen, leuchtenden Türkis. Bei Tageslicht erscheint das Pigment eher bläulich, bei Kunstlicht grünlich.
  
 
Geschichte und Verwendung
Der römische Gelehrte Plinius bezeichnete Grünspan als aerugo, was auch gleichbedeutend war mit dem Wort für Rost. Schon um das Jahr 900 wurde Grünspan mit Kolophonium oder Mastix und Leinöl zu Kupferresinat verarbeitet. Das war eine Farbpaste, die zum Lasieren verwendet wurde. Sie enthielt ein Kupfersalz der Abietinsäure, die in Baumharzen als Harzsäure vorkommt. Kupferresinat war bis zum Aufkommen des Chromoxidgrüns ein beliebtes, aber toxisches Pigment, das aber zum Verbraunen neigte. Mit Bleiweiß und Bleizinngelb erhielt man ein Cölinblau, das für den Himmel verwendet wurde. Grünspan war in der venezianischen Malerei im 13. und 14. Jahrhundert beliebt. Es findet sich auch bei den frühen holländischen Meistern.

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