Paraffin  (Stoffgemisch) 
   
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Gemisch langkettiger,
aliphatischer, gesättigter Kohlenwasserstoffe 
     
    Paraffin flüssig 
Klare, farblose, ölige
Flüssigkeit 
 
Paraffin fest 
Cremeweiße Plätzchen, Blöcke, Pulver 
  
     
    Vorkommen 
      Erdöl,
Schiefer, Torfkohle, Braunkohle | 
Molmasse 
  variabel 
     
  
     
     
 
    AGW 
keine Angaben  
     
    Dichte  0,77
bis 0,90 g/cm3   
     
    Schmelzpunkt  10 bis 80 °C   
     
    Siedepunkt  über
250 °C   
     
    Wasserlöslichkeit  
    praktisch unlöslich   
     
    Flammpunkt 
sehr variabel  | 
 
Paraffin flüssig 
GHS 08  
                 Gefahr  
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Paraffin flüssig 
Aspirationsgefahr 1 
   
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HP-Sätze (siehe auch Hinweis)         
H 304   P 280.3, 301+310, 331 
Entsorgung  
    G 1  | 
 
  Paraffin fest 
       | 
  - 
   | 
  Entsorgung  
    G 3  
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| Etikett
drucken | 
Deutsche Bezeichnung | 
Englische Bezeichnung | 
 
CAS 
8012-95-1 
CAS 
8002-74-2 
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Paraffin flüssig 
Paraffin fest 
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Paraffin oil 
Paraffin wax 
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  Bemerkungen
 für Schule und Haushalt: Dünnflüssiges Paraffinöl 
kommt in Lampenöl vor. Dieses wird mit dem GHS-Piktogramm 
Gesundheitsgefahr gekennzeichnet. Beim Verschlucken oder beim Saugen am 
Lampendocht durch Kinder besteht Lebensgefahr, da Paraffinöl zum 
Ersticken führt, wenn es in die Lunge kommt. Paraffinöl ist 
nicht geeignet zum Ölen von Unterlagen, die mit Lebensmitteln in 
Berührung kommen. Als Back- oder Bratfett darf es auch nicht verwendet werden.   
     
   
       
Eigenschaften 
 
    
    
    Flüssiges Paraffin
ist geruch- und geschmacklos. Im Handel ist dick- und dünnflüssiges
Paraffinöl erhältlich. Festes Paraffin ist eine feste, durchscheinende, weiße
Masse mit einer Schmelztemperatur von 50 bis 60 °C. Vaseline ist ein
halbfestes Paraffin mit einer Schmelztemperatur von 38 bis 60 °C und einer
Siedetemperatur über 300 °C. Alle Paraffine sind wasserabstoßend,
reaktionsträge und relativ beständig gegen konzentrierte Schwefelsäure,
      Brom und kalte Salpetersäure. Sie lösen sich in Benzin, Diethylether und Chloroform. Paraffin
 kann nicht mit
einem Streichholz entzündet werden. Erst bei höheren 
Temperaturen und mit Hilfe eines Dochtes ist es entzündbar. Es 
brennt mit stark
rußender Flamme. Paraffine werden im Gegensatz zu den Fetten und
Ölen nicht ranzig.
   
   
   
 
  
  
   
   
  Beim Paraffin handelt es sich um Gemische
langkettiger, aliphatischer und gesättigter Kohlenwasserstoffe. Bei einem wichtigen Verfahren
der Erdölverarbeitung, dem katalytischen
Cracken, werden langkettige Alkane in kurzkettige gespalten. Die 
langen
Kohlenstoffketten gelangen bei hohen Temperaturen und hohem Druck in 
Schlingerbewegungen,
so dass sie auseinanderreißen. Auf diesem Weg können aus den
Paraffinen kurzkettige Alkane und Benzin gewonnen werden. Heptadecan ist
 zum Beispiel ein Bestandteil des dickflüssigen Paraffins: 
 
   
   
 
  
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Herstellung 
   
 
  Die Gewinnung erfolgt
aus Rückständen der Erdöldestillation.
Außerdem kann Paraffinöl aus Schiefern, Torfkohlen und aus den Produkten
der Braunkohleschwelerei gewonnen werden. Eine künstliche Herstellung
aus Kohlenstoffmonooxid und Wasserstoff ist durch die Fischer-Tropsch-Synthese zugänglich.
Das Synthesegas wird dabei in einem Kontaktofen mit einem Kobaltoxid-Katalysator
erhitzt, wobei der Wasserstoff das Kohlenstoffmonooxid hydriert:   
    
   
   
 
n CO  +  (2n+1)H2    CnH2n+2  +  n H2O | 
 
 
   
   
Verwendung 
   
 
  Paraffin dient in der Pharma- und Kosmetikindustrie zur Herstellung von Salben und Cremes.
Es ist als Bestandteil im Kerzenwachs enthalten. Man findet es im Haushalt
auch in Pflegemitteln für Fußböden, in Holz- und Metallpolituren,
in Schuhcremes, in Autopflegemitteln, in Modelliermassen und in Malstiften.
In feinmechanischen Werkstätten wird es als Schmiermittel eingesetzt.
Im Labor benötigt man es als Einbettungsmittel für mikroskopische
Präparate und zum Einfetten von Glashähnen. Angefärbtes Paraffinöl
darf nicht mehr als Lampenöl verkauft werden, da bei Kindern immer
wieder Vergiftungsfälle
auftraten. Sie leckten am Docht oder tranken die Flüssigkeit. Paraffinöl
wird zwar noch vereinzelt verwendet,
als Ersatzstoff ist aber der Einsatz von Fettsäureestern empfehlenswert. 
     
   
   
 
    
  
Festes Paraffin wird in Grillanzündern eingesetzt, 
flüssiges Paraffin ist ein Brennstoff für Öl-Lampen. 
     
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