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Die Nutzung der Wasserkraft

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Wasserkraft ist momentan die bedeutendste erneuerbare Energiequelle. Sie bezieht ihre Energie aus dem stetigen und unaufhaltsamen Kreislauf des Wassers. Schon im alten Ägypten dienten Wasserräder als Schöpfräder. Die Römer benutzten die Wasserräder für Getreidemühlen und Sägewerke. Heute erzeugt man mit der Wasserkraft jedoch ausschließlich elektrischen Strom. Wasserkraft ist im Hinblick auf Schadstoffemissionen eine umweltfreundliche Energieform. Beim Bau von Speicherkraftwerken gehen allerdings wertvolle Landflächen verloren. Im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energieformen ist die Wasserkraft relativ gut ausgebaut. In vielen Ländern sind die Kapazitäten nur noch wenig erweiterbar. Insgesamt könnte man die Ausbeute aus der Wasserkraft weltweit noch verdoppeln.   
 
  
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Laufwasser-Kraftwerk in Schwörstadt am Hochrhein (Deutsch-Schweizer Grenze)
    
   
Bei Laufwasser-Kraftwerken bewegt das strömende Wasser eines Flusses Turbinen, die Generatoren zur Erzeugung von elektrischem Strom antreiben. Um auch eine Funktion bei schwankenden Wassermengen zu gewährleisten, setzt man Kaplan-Turbinen ein, die ähnlich wie eine Schiffsschraube konstruiert sind. Damit auch flussaufwärts schwimmende Fische wie Lachse das Kraftwerk passieren können, besitzt jedes moderne Laufwasser-Kraftwerk eine Fischtreppe.  
  
 
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Bei Talsperren-Speicherkraftwerken wird Wasser in einem Tal mit Hilfe einer Staumauer zu einem See aufgestaut. Von dort strömt das Wasser über Druckleitungen in die Turbinen am Fuße der Staumauer oder weiter unten im Tal. Speicherkraftwerke sind nicht für den kontinuierlichen Dauerbetrieb ausgelegt. Sie sammeln Wasser über Monate und dienen zur Deckung von Spitzenlasten in der Stromversorgung. Ein ökologisches Problem von Speicherkraftwerken und Staustufen stellt die Überflutung der Täler dar. Damit geht Lebensraum unwiderruflich verloren.  
 
 
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Griessee am Nufenenpass (Höchstgelegener Stausee der Schweiz, 2386 Meter ü.M.)
  
     
Den gleichen Zweck wie die Staustufen erfüllen Pumpspeicher-Kraftwerke. Hierbei wird Wasser aus einem tiefergelegenen Becken in ein hoch gelegenes Becken gepumpt. Die dafür benötigte Energie erzeugt man zu Tageszeiten, wo wenig Strom benötigt wird, beispielsweise um Mitternacht.  
  
 
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Das Hornbergbecken ist ein Pumpspeicher-Kraftwerk auf dem Hornberg bei Herrischried
im Südschwarzwald. Es liegt auf 1050 Höhenmeter und fasst 4,4 Millionen Kubikmeter Wasser. 
 
  
Bei solchen Kraftwerken kommt überwiegend die Pelton-Turbine zum Einsatz. Sie ähnelt einem Wasserrad, wobei das Wasser in hohem Druck aus mehreren, verstellbaren Düsen auf die Schaufelräder schießt. Das Wasser kann dabei 500 Stundenkilometer erreichen, der Wirkungsgrad beträgt mehr als 90 %.  
  
   
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Gezeiten-Kraftwerke nutzen das Steigen des Meeresspiegels aufgrund von Ebbe und Flut. Man findet sie nur an den Meeresküsten. Sie beziehen ihre Energie aus der Erddrehung. Die Gezeiten sind ein Resultat der Anziehungskräfte zwischen Erde und Mond. Meeresströmungs-Kraftwerke entnehmen ihre Energie aus unterirdischen Meeresströmungen. Die Turbinen stehen unter Wasser und drehen sich in der natürlichen Meeresströmung. Wellen-Kraftwerke nutzen nicht den Tidenhub von Ebbe und Flut, sondern das Potenzial, das in der Bewegung der Wellen steckt. 
  
  
Weitere Infos
Lebensquell Trinkwasser  
    
Literaturquellen  
Literaturverzeichnis 
   
Weitere Infos im Internet 
Virtueller Rundgang durch das Wasserkraftwerk Laufenburg bei energiedienst.ch 
Wasserkraft bei der Agentur für Erneuerbare Energien 
Wasserkraft bei EON

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