Begonnen hat alles vor vielen Jahren 
        bei der Farbmühle Kremer im Allgäu mit der Herstellung des 
        geheimnisvollen Pigments Fra Angelico Blau. Die Sehnsucht nach dem 
        tiefen Ultramarin führte den Maler Thomas Seilnacht zu seinen 
        Hauptmotiven: Die Berglandschaften in den Schweizer Alpen und in Island 
        lassen ihn nicht mehr los. Christina Studer schildert diesen Prozess und
        ermöglicht so einen Einblick in das Werk des Künstlers. 
        Thomas Seilnacht ist 1963 in Basel geboren und wohnt heute in Bern.
      
      
        
        Aus dem Vorwort (René Brogli)
        
          "Thomas Seilnachts 
            Bilder wecken Assoziationen, welche viele Menschen tiefgreifend in der 
            Seele ansprechen. Meisterhaft inszenierte Stimmungen, sorgfältig 
            durchdachte und geradezu magisch wirkende Lichteinflüsse verwandeln
            „alltägliche“ Bergsilhouetten in faszinierende Ansichten mit 
  überraschenden Konturen."
    
    
    
    
    Zitate Christina Studer
    
  „Die Betrachtung des Bergs zeichnet in ihm das Bild, welches er 
      später im Atelier malen wird. Dabei ertasten seine Augen 
      Strukturen, erkennen Rhythmen, verfolgen Linien, entdecken 
      vielfältige Flächen und Formen und beobachten diese in der 
      Veränderung des vorbeiziehenden Lichts.“
      
      „Im Himmel werden Föhnwolken mit aufgehelltem Cobalttürkis 
      angedeutet. Bei den Felsen werden die Schatten durch 
      Cobaltcölinblau dargestellt. Die stark beleuchteten Flächen 
      und Gletscher leuchten durch das reine Titandioxid. Das extrem 
      farbstarke Ultramarinblau bildet das Grundskelett der Felsformationen. 
      Durch die Kombination der entsprechenden Pigmente mit den gewählten
      Ausschnitten erreicht der Künstler eine Expressivität, die 
      sich von jeder Tages- oder Jahreszeit völlig loslöst.“
      
      „Neben der Lüderen im Emmental und Merligen am Thunersee gibt es 
      für Thomas Seilnacht einen dritten wichtigen Ort des Verweilens: In
      Sils Maria im Engadin verbringt er gerne seine Zeit auf den Spuren der 
      Malerinnen Clara Porges und Beatrice Guyer. Dann sitzt er auf einer Bank
      am See und beobachtet den Wandel des Spiegelbildes im Wasser. Er geht 
      auch los und sucht die schwer zugänglichen Stellen auf, an denen 
      die Malerinnen arbeiteten. Grenzlinien zeigen sich in seinen Bildern 
      nicht nur am Horizont, sondern tauchen auch in den Seespiegelungen 
      deutlich auf. Die Landschaft im Silsersee zeigt sich oft messerscharf 
      gespiegelt. Spiegelungen oder Berge mit Wasserflächen malt der 
      Maler gerne auch am Thunersee oder am Vierwaldstättersee.“