engl. Senarmontite
  
Eigenschaften
Senarmontit ist ein relativ weiches Antimonmineral, das aus 
Antimon(III)-oxid aufgebaut ist. Durch Einschlüsse anderer Antimonminerale kann das in reiner Form farblose Mineral auch gelb, rot oder sogar schwarz erscheinen. Der aus Antimonsulfid aufgebaute 
Metastibnit erzeugt zum Beispiel rötliche Farbtönungen, 
Stibiconit führt zu gelben Farben, schwarze Antimonminerale erzeugen das Schwarz.  Die Spaltbarkeit ist nur undeutlich ausgeprägt. Die Kristalle zeigen Diamantglanz oder Harzglanz. Vor dem Lötrohr entsteht eine fahlblaue Flammenfärbung, beim weiteren Erhitzen  sublimiert das Mineral. Von Salzsäure wird es angegriffen.
  


Senarmontit aus Le Cetine in der Toskana
 


Senarmontit aus Le Cetine in der Toskana
 


Senarmontit aus Le Cetine in der Toskana
 


Senarmontit mit Valentinit und Antimon aus Aranno im Tessin
 
Modifikationen
Der 
Valentinit stellt eine Modifikation mit dem gleichen chemischen Aufbau dar, dieser kristallisiert nach dem orthorhombischen System und bildet eher tafelige bis langprismatische Kristalle.
Kristallformen und Wachstum
Senarmontit kristallisiert nach dem kubischen System. Er bildet Würfel, Oktaeder und Rhombendodekaeder. Die Kristallflächen sind manchmal gekrümmt. Schön ausgebildete und klare Kristalle sind eher selten, meistens kommt das Mineral in derber oder körniger Form und als krustiger Überzug vor. 
  
  
Geschichte
  Der französische Mineraloge Henri Hureau de Senarmont (1808–1862) entdeckte das Mineral als erster in der algerischen Djebel Hammimat Mine. Er bezeichnete es zunächst als „Oktaedrisches Antimon". 1851 schlug Dana den heute gültigen Namen ohne Accent vor. Zwischendurch war auch die Schreibweise S
énarmontit mit dem 
Accent aigu gebräuchlich, obwohl in Henri Senarmonts Namen dieser nicht vorkommt.
  
  
Vorkommen
  Senarmontit entsteht in den Oxidationszonen der Antimonerz-Lagerstätten durch Oxidation aus anderen Antimonmineralen, zum Beispiel aus Antimon gediegen, Stibnit oder Jamesonit. Begleitminerale sind andere Antimonminerale wie Antimon gediegen, Cervantit, Jamesonit, Kermesit, Stibiconit, Stibnit oder Valentinit. Sehr schöne Kristalle – wenn auch nur in kleiner Form – stammen aus der Antimonerz-Lagerstätte 
Le Cetine di Cotorniano Mine (verkürzt „Le Cetine“), die ein paar Kilometer westlich des Flughafens von Siena liegt. Ein Beispiel für eine Fundstelle in Deutschland ist das kleine Bergbaugebiet bei 
St. Ulrich südlich von Freiburg im Breisgau im Schwarzwald. In der Schweiz wird das Antimonmineral bei 
Aranno hoch über dem Luganersee im Kanton Tessin gefunden. 
  
  
Verwendung
  Senarmontit wird zusammen mit den anderen Antimonerzen in Antimonerz-Lagerstätten zur Gewinnung von Antimon abgebaut. Allerdings ist das Mineral relativ selten, daher hat es alleine für sich gesehen keine wirtschaftliche Bedeutung. Es wird aufgrund der schönen Kristallaggregate gesammelt. Diese sind meistens aber nur winzig klein.