Eigenschaften
Der Millerit ist bei den Bergleuten in Anlehnung an die messinggelbe Farbe auch als Gelbnickelkies bekannt. Das Nickelmineral ist aus Nickel(II)-sulfid aufgebaut. Es löst sich in Salpetersäure, dabei entsteht eine grüne Nickelsalz-Lösung. Vor dem Lötrohr schmilzt Millerit leicht und bildet eine Kugel, die vom Magneten angezogen wird.
Varietäten
Die feinen, haarförmigen Kristalle werden als Haarkies bezeichnet. Die winzigen Nadeln sind aber oft nur im Mikroskop gut sichtbar.
Kristallformen und Wachstum
Der Millerit kristallisiert nach dem trigonalen System. Die nadeligen Kristalle treten in Büscheln, Garben oder auch radialstrahlig auf. Derber Millerit ist eher selten. Begleitminerale sind zum Beispiel Baryt, Calcit, Galenit, Gersdorffit, Fluorit, Nickelin, Pyrit oder Quarz.
Geschichte
Der österreichische Mineraloge Wilhelm Karl Heidinger (1795–1871) fand das Mineral erstmals im Jahr 1845 in Jáchymow im tschechischen Erzgebirge. Der britische Mineraloge William Hallowes Miller (1801–1880) untersuchte als erster das Mineral chemisch und ordnete es den Nickelerzen zu. Nach ihm wurde es benannt.
Vorkommen
Material für Sammler kommt häufig aus den Cobalt-Nickel-Lagerstätten bei Kladno in Tschechien. In Deutschland brachte die Grube Hagen bei Dillenburg in Hessen nadelförmige Kristalle mit mehreren Zentimeter Länge zu Tage. Weitere Fundstellen in Deutschland sind der Steinbruch Donnerkuhle im Sauerland oder Becke Oese bei Arnsberg. Der Millerit aus Becke Oese sitzt auf klaren Baryt-Kristallen.
Verwendung
Da der Millerit ein seltenes Mineral ist, hat er praktisch keine Bedeutung als Erz zur Gewinnung von Nickel. Er wird von Micromount-Sammlern gesammelt.