Klinozoisit
engl. Clinozoisite
Nach dem griechischen Wort klinein („neigen“) und dem Freiherr Zois von Edelstein (1747–1819)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
Ca2Al3[Si2O7][SiO4]O(OH)
Silicate
grün, farblos, gelblich, braun, rosa
grauweiß
Glasglanz
durchsichtig bis durchscheinend
6,5
3,3 g/cm³
vollkommen
uneben

monoklin
monoklin-prismatisch
KlinozoisitLupe
Eigenschaften
Modifikationen
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften

Klinozoisit ist ein relativ hartes Mineral, das chemisch wie der Zoisit aufgebaut ist und diesem sehr ähnelt. Beim Klinozoisit kommen Kristalle etwas häufiger vor als beim Zoisit, die Spaltbarkeit ist im Vergleich zum Zoisit wesentlich besser. Auch eine Abgrenzung vom ähnlichen Epidot ist schwierig. Der Epidot weist Fe3+-Ionen im Kristallgitter auf. Diese verursachen einen anderen Brechungsindex, der im Polarisaitionsmikroskop bestimmt werden kann. Der Klinozoisit ist wie der Zoisit hitzeempfindlich.

Zoisit
Lupe
Der ähnliche Zoisit ist ein eigenständiges Mineral.
Klinozoisit
Lupe
Klinozoisit vom Waxeggkees im Zillertal
Klinozoisit
Lupe
Klinozoisit aus dem Susatal im Piemont.
Klinozoisit
Lupe
Klinozoisit auf Albit aus dem Val Medel in Graubünden
Modifikationen

Der Zoisit stellt eine Modifikation mit gleichem chemischem Aufbau dar. Dieser ist aber ebenfalls als eigenständiges Mineral anerkannt, weil er nach dem orthorhombischen System kristallisiert. Er kann aufgrund des Augenscheins und auch chemisch nicht vom Klinozoisit unterschieden werden. Nur durch optische Analysenmethoden ist eine Unterscheidung möglich. Der rosafarbene Thulit kommt als Varietät des Zoisits und auch des Klinozoisits vor.


Kristallformen und Wachstum

Der Klinozoisit kristallisiert nach dem monoklinen System. Die Kristalle sind kurzsäulig oder langprismatisch. Es kommen auch büschelige oder faserige Aggregate vor. Begleitminerale sind beispielsweise Albit, Calcit, Epidot, Granate, Prehnit oder Quarz.


Geschichte

Der deutsche Mineraloge Ernst Weinschenk (1865–1921) benannte das Mineral im Jahr 1896 in Anlehnung an den schon bekannten Zoisit und der vollkommenen Spaltbarkeit des neuen Minerals. Für den Zusatz klino verwendete er das griechische Wort klinein („neigen“).


Vorkommen

Der Zoisit ist Bestandteil metamorpher Gesteine wie Grünschiefer und Amphibolit. Er kann sich auch sekundär in Magmatiten bilden. Als Typlokalität gilt die Goslerwand im österreichischen Osttirol. Gut ausgebildete Kristalle stammen vom Pflügelhof im Maltatal im österreichischen Bundesland Kärnten. Auch am Waxeggkees im Zillertal, am Nothklamm im Untersulzbachtal oder in den Plattengneisbrüchen bei Rauris ist er zu finden.

In der Schweiz gibt es zum Beispiel Vorkommen am Piz Miez im Val Medel am Lukmanier im Kanton Graubünden. Der Klinozoisit von dort bildet büschelartige Garben, die auf dem Albit aufgewachsen sind. Bekannt sind auch die Klinozoisit-Funde aus dem Susatal im italienischen Piemont.


Verwendung

Der Klinozoisit hat keine technische Bedeutung. Er wird von Mineraliensammlern als Beispiel für ein typisches, alpines Mineral gesammelt.
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