Jarosit, Gelbeisenerz
engl. Jarosite
Nach der Typlokalität, dem Barranco del Jaroso in Andalusien (Breithaupt 1852)
Formel
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
KFe3+3(SO4)2(OH)6
Sulfate
gelbbraun, dunkelbraun, gelb
ockergelb
Glas-, Diamant-, Harzglanz (Sp.)
durchsichtig bis durchscheinend
2,5 – 3
2,9 – 3,3 g/cm³
deutlich
muschelig, uneben

trigonal
trigonal-pyramidal
Jarosit aus LaurionLupe

Eigenschaften
Abgrenzungen
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Jarosit
Lupe
Jarosit aus der Gold Hill Mine in Utah
Jarosit
Lupe
Zum Vergleich: Natrojarosit aus dem Steinbruch Carrière de Beauvoir bei Échassières im Département Allier
Jarosit
Lupe
Jarosit aus Le Cetine in der Toskana
Jarosit
Lupe
Jarosit, Rheinbreitbach am Siebengebirge
Jarosit
Lupe
Jarosit von der Krughütte im Mansfelder Revier, Sachsen-Anhalt
Eigenschaften

Jarosit ist ein gelbes bis dunkelbraunes Mineral, das aufgrund seiner enthalten Eisen-Ionen auch als „Gelbeisenerz“ bezeichnet wird. Die Strichfarbe ist ockergelb. Die Kristalle glänzen stark, sie weisen Diamant- oder Glasglanz auf, die Bruchflächen zeigen Harzglanz. Die Kristalle sind pyroelektrisch: Bei einer Temperaturänderung wird eine elektrische Spannung aufgebaut. Von Säuren wie Salz- oder Salpetersäure wird der Jarosit angegriffen und aufgelöst.


Abgrenzungen

Ein Jarosit enthält neben den Eisen3+- auch Kalium-Kationen, er kann nur schwer vom sehr ähnlichen Natrojarosit unterschieden werden. Er bildet mit diesem eine Mischkristallreihe, so dass oft gleichzeitig Kalium- und Natrium-Kationen mit einem bestimmten Anteil in einem Fundstück enthalten sind. Tendenziell sind Natrojarosit-Kristalle gelber, dies ist aber kein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Auch die Abgrenzung vom Plumbojarosit ist durch eine rein visuelle Bestimmung kaum möglich. Dieser kann goldgelb erscheinen oder auch dunkelbraun bis fast schwarz. Ammoniojarosit, Argentojarosit und Hydroniumjarosit sind drei weitere Minerale aus der Jarosit-Serie.


Kristallformen und Wachstum

Der Jarosit kristallisiert im trigonalen System. Der Habitus der Kristalle ist tafelig, pseudokubisch oder pseudorhomboedrisch. Typisch sind auch gerundete Kristalle. Es kommen auch traubige, derbe, körnige, erdige oder faserige Aggregate vor. Häufig bildet das Mineral krustige Überzüge über anderen Mineralen. Ein Jarosit kann pseudomorph nach Alunit oder nach Pyrit auftreten.


Geschichte

Wahrscheinlich verwendete man das Gelbeisenerz schon in der Steinzeit als gelbes Farbpigment. Das Mineral wurde im Jahr 1852 erstmals durch August Breithaupt beschrieben. Als Typlokalität gelten die Minen in der Schlucht Barranco del Jaroso in Andalusien. Gelegentlich wird auch Túnel del Arteal bei Las Herrerías in Andalusien als zweite Typlokalität angegeben. Beide Fundstellen liefern hervorragend ausgebildete Kristalle.


Vorkommen

Der Jarosit bildet sich sekundär in Eisenerzlagerstätten aus anderen Eisenerzen, zum Beispiel aus Pyrit. Als Begleitminerale treten häufig der Natrojarosit oder auch der Plumbojarosit auf. Weitere Begleitminerale sind zum Beispiel auch Arseniosiderit, Pyrit oder Skorodit. Das Mineral ist weit verbreitet, Kristalle sind aber meist nur sehr klein ausgebildet. Beispiele für Fundstellen in Deutschland sind die Grube Clara im Schwarzwald, Rheinbreitbach am Siebengebirge, Ramsbeck in NRW oder die Krughütte bei Eisleben im Mansfelder Revier. Ein bei Sammlern bekanntes Fundgebiet ist das Bergbaurevier Laurion in Griechenland, in dem alle drei genannten Jarosite vorkommen. In der Gold Hill Mine im US-Bundesstaat Utah findet man neben dem Jarosit auch den Plumbojarosit.


Verwendung

Der Jarosit wird zusammen mit anderen Eisenerzen zur Gewinnung von Eisen abgebaut. Allerdings hat er für sich alleine gesehen nur eine geringe Bedeutung als Eisenerz. Als gelbes Pigment ist er gut geeignet zur Herstellung von Farben. Gut ausgebildete Kristalle werden von Micromountsammlern gesammelt.
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