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Aquarellfarben und Ölfarben herstellen
 
Die selbst hergestellten Pigmente können mit Hilfe von Bindemitteln zu einer hochwertigen Malfarbe weiterverarbeitet werden. Zur Herstellung von ölhaltigen Farben wird Leinöl mit dem Pigment verrührt. Farben mit Leinöl und die Ölmalereien sind sehr beständig, da die ungesättigten Fettsäuren des Leinöls an der Luft aushärten und oxidieren. Die auf dem Foto abgebildeten Aquarellfarben enthalten Gummiarabikum und Dextrin als Bindemittel. Gummiarabikum ist das Harz einer Akazienart. Das wasserlösliche Dextrin wird durch das Erhitzen von Mais- oder Kartoffelstärke gewonnen. 
  
   
Anregungen
Die Schülerinnen und Schüler stellen Öl- und Aquarellfarben her und vergleichen sie miteinander. Erst nach den ersten, provisorischen Malexperimenten erfolgt die Einführung in die Öl- oder Aquarellmalerei. Das Malen mit derartigen Farben stellt jedoch erheblich höhere Ansprüche als die Caseinmalerei. Eine gründliche Vorbereitung und Einführung zum Umgang mit der Farbe ist notwendig, wenn gegenständlich gemalt werden soll. 
 
 
Verdünnung der Aquarellfarben



Je mehr Wasser zugegeben wird, umso heller ist der Farbton.
 
 
Die Schwierigkeit bei der Aquarellmalerei liegt im Vergleich zum Malen mit Casein darin, dass durch die Verdünnung mit Wasser unterschiedliche Nuancen der Farbe erzeugt werden. Je mehr Wasser zugegeben wird, umso mehr hellt sich der Farbton auf. Gerade dieser Effekt wird oft eingesetzt, um Tiefenwirkung zu erzeugen, zum Beispiel, wenn die Berge am Horizont durch den Dunst nach hinten allmählich blasser werden. Diese Maltechnik muss gründlich geübt werden.  Anfangs wird die Aquarellfarbe meist viel zu dick aufgetragen. Die besten Effekte werden aber gerade oft durch sehr spärliches Auftragen von Farbe erzielt. 
  
Bei der Aquarellmalerei kann auf nassem oder trockenem Papier gemalt werden. Bei einem nassen Untergrund verfließen die Farben. Das Verfließenlassen von Farben wird von Malern oft als Stilmittel eingesetzt. Die folgende Übung macht den Schülern viel Spaß: Ein Bogen saugfähiges Papier (Aquarellpapier) wird in der Mitte gefaltet und mit einem Schwamm befeuchtet. Auf der einen Seite wird die Hälfte eines Schmetterlingflügels gemalt. Danach klappt man die beiden Hälften zusammen. Durch Fließeffekte entstehen auf diese Art und Weise oft faszinierende Ergebnisse. 
 
 
Schmetterling mit Aquarellfarben

 

Zuerst wurde nur ein Flügel gemalt und dann das Papier zusammengeklappt.
  
  
Für die Schülerinnen und Schüler ist es meist auch ungewohnt, dass bei der Aquarellmalerei die Farbe Weiß nicht durch das Auftragen von Farbe erzeugt wird, sondern durch das Freilassen von weißen Flächen. Beim gegenständlichen Malen gegenständlich malen, ist es von Vorteil, wenn die Lehrkraft einige Erfahrung selbst mitbringt und viel Zeit zum Experimentieren gegeben ist. Das Malen mit Aquarellfarben macht erfahrungsgemäß im Freien am meisten Spaß. 
  
Das Malen mit Ölfarben in der Schule gestaltet sich schwieriger, vor allem wegen der Reinigung der ölgetränkten Pinsel. Von einer Reinigung mit Terpentin oder Benzin wird abgeraten. Einige Hersteller bieten ökologische und lösemittelfreie Pinselreiniger an. Es wird in den meisten Fällen ausreichen, wenn die Schüler das Prinzip der Ölfarbenherstellung kennengelernt haben. Das Thema Leinöl ist aber im Hinblick auf die vielfältige Verwendung dieses nachwachsenden Rohstoffs von Bedeutung. 
  
  
Arbeitsaufgaben
   
Weitere Infos
Definition eines Bindemittels 
Portraits verschiedener Bindemittel
Vergleich: Caseinfarben, Aquarellfarben und Ölfarben
Arbeitsanleitung zum Herstellen von Öl- und Aquarellfarben

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