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Einschlüsse bei Quarzen

Bei Phantomquarzen haben Fremdstoff-Einschlüsse in einem früheren Wachstumsstadium die Konturen des Jugendstadiums festgehalten. Die Fremdstoffe wurden beim Weiterwachsen des Quarzes eingeschlossen. Bei der Stufe aus Madagaskar (Bild 1) ist das Jugendstadium als rosarotes Phantom sichtbar. Manchmal werden während dem Quarzwachstum fremde Mineralien in das Kristall eingeschlossen. Bei dem Quarz vom Niwen im Lötschental (Bild 2) wurde das grüne Mineral Klinochlor (auch bekannt als „Chlorit“) phantomartig eingeschlossen. Bild 3 zeigt den Einschluss von Lepidokrokit bei einem Quarz aus Gobobseb in Namibia. Die große Handstufe von der Willow Mine in Kanada auf Bild 4 ist vor vielen Jahren aus einem Fels herausgebrochen und begann dann auf der Rückseite wieder zu verheilen. Durch Eisenoxid-Einschlüsse wurde die Stufe dunkelrot gefärbt. Man nennt einen solchen Quarz auch Eisenkiesel (Bild 5). Bild 6 zeigt eine besonders farbenprächtige Eisenkiesel-Stufe aus der Willow Mine.
 
 
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LupeBild 6


Der Einschluss von Hedenbergit oder von Aktinolith führt zu einer Grünfärbung des Quarzes. Diese Prasemquarze sind aufgrund ihrer Färbung sehr begehrt. Bild 7 zeigt eine Stufe aus Dalnegorsk. Der Prasemquarz von der Insel Serifos in Griechenland (Bild 8) ist noch mit kleinen Eisenrosen besetzt. Bei dem Nadelquarz aus dem Val Bedretto im Tessin (Bild 9) haben eisenhaltige Verbindungen dicht unter der Oberfläche der Kristalle die Gelbfärbung erzeugt.
Beim Brandberg in Namibia kommen große Einzelkristalle als „Schwimmer“ vor (Bild 10). Bei diesen finden sich oft Wasser-Einschlüsse (Bild 11), die man beim Drehen an einer Schwimmblase erkennen kann. Das Wasser ist möglicherweise vor mehreren Millionen Jahren eingeschlossen worden. Bei flüssigen Einschlüssen sind meistens auch Gase wie Kohlenstoffdioxid oder Methan eingeschlossen. Bild 12 zeigt einen einschlussreichen und spektakulären Phantomquarz mit Rauchquarz und Amethyst vom Brandberg, der als Zepter ausgebildet ist.
 
 



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