Bournonit, Rädelerz
engl. Bournonite
Nach dem französischen Mineralogen Jacques Louis Bournon (1751–1825)
Formel
Stoffgruppe
Farbe

Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
PbCuSbS3
Sulfide
grau glänzend, bläulich oder
gelblich angelaufen
grau
Metallglanz
undurchsichtig
2,5 – 3
5,8 g/cm³
unvollkommen
uneben bis muschelig

orthorhombisch
orthorhombisch-pyramidal
BournonitLupe

Beschreibung

Bournonit
Lupe
Bournonit aus dem Bergbau Obernberg in Tirol
Der Bournonit ist ein relativ weiches Mineral, das mit einer Kupfermünze geritzt werden kann. Es ist oft mit anderen Kupfererzen vermischt. Die Kristalle sind meist dicktafelig und zahnradähnlich, häufig bilden sie Zwillinge. Auch derbe oder körnige Aggregate kommen vor. Das Mineral schmilzt vor dem Lötrohr leicht, dabei bildet sich ein Kügelchen aus Blei und Kupfer. Gleichzeitig entsteht ein Rauch aus Antimon. In Salpetersäure löst sich der Bournonit unter Ausbildung von Schwefel und Antimon(III)-oxid.

Das Mineral ist nach dem französischen Mineralogen Jacques Louis Bournon (1751–1825) benannt, der es im Jahr 1804 bestimmte. Entdeckt wurde es in der Wheal Boys Mine in der englischen Grafschaft Cornwall. In der weiteren Umgebung dieser Mine gibt es noch mehr Fundstellen für dieses Erz. Da die Kristalle oft an Zahnräder erinnern, nannten es die Bergleute früher „Rädelerz“. 

In Deutschland findet man den Bournonit im Harz und im sächsischen Erzgebirge. Der Hüttenberg in Kärnten oder das alte Bergbaugebiet bei Obernberg im Wipptal in Tirol sind klassische Fundlokalitäten in Österreich. Weitere bekannte Fundstellen sind Potosi in Bolivien oder Cerro de Pasco in Peru. Der Bournonit ist ein bedeutendes Kupfererz, aus dem auch Blei und Antimon gewonnen werden können.
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