Biotit (Mineralgemisch)
engl. Biotite
Nach dem französischen Physiker Jean-Baptiste Biot (1774–1862) (Hausmann 1847)
Formel (Annit)
Stoffgruppe
Farbe
Strich
Glanz
Transparenz
Härte (Mohs)
Dichte
Spaltbarkeit
Bruch

Kristallsystem
Kristallklasse
K(Fe2+3)(AlSi3O10)(OH)2
Silicate
schwarz, bräunlich, grünlich
weiß
Glasglanz, Perlmutterglanz
durchscheinend bis undurchsichtig
2,5 – 3
2,6 – 3,3 g/cm³
vollkommen
blättrig

monoklin
monoklin-prismatisch
Biotit aus Mendig in der EifelLupe
Eigenschaften
Varietäten
Kristallformen
Geschichte
Vorkommen
Verwendung
Beschreibung

Eigenschaften

Als Biotit wird ein Mineralgemisch bezeichnet, das hauptsächlich aus den Mineralen Annit und Phlogopit besteht. Es kommt zum Beispiel als schwarze Einsprenkelung im Biotit-Granit vor. Biotit zählt wie Muskovit zu den Schichtglimmern, die keine Lithium-Ionen enthalten. Im Gegensatz zu den Hornblenden sind Biotit-Spaltstücke gut biegbar. Biotit zersetzt sich leicht zu Hydrobiotit oder Vermiculit. In konzentrierter Schwefelsäure wird er aufgelöst. Er schmilzt vor dem Lötrohr nach energischem Erhitzen zu einem dunkel gefärbten Glas.


Biotit
Willemit
Manganophyllit aus Långban in Schweden
Biotit
Willemit
Biotit, Mont Saint-Hilaire, Quebec, Kanada
Biotit-Granit
Lupe
Biotit-Granit und separierte Komponenten: Quarz, Feldspat, Biotit
Varietäten

Die manganhaltige Biotit-Varietät wird als Manganophyllit bezeichnet. Diese Varietät wird zum Beispiel bei Långban in Schweden gefunden.


Kristallformen und Wachstum

Die tafelig-blättchenartigen oder säuligen Kristalle sind häufig sechseckig und weisen einen pseudohexagonalen Habitus auf. Die Kristallaggregate sind schichtartig aufgebaut und zeigen einen hohen Glanz. Typische Begleitminerale sind verschiedene Feldspate, Muskovit oder Quarz.


Geschichte

Der 1847 durch Johann Friedrich Ludwig Hausmann vergebene Name geht auf den französischen Naturwissenschaftler Jean-Baptiste Biot (1774–1862) zurück, der verschiedene Glimmer auf ihre optischen Eigenschaften untersuchte. Im Jahr 1999 entzog die IMA dem Biotit seinen Status als eigenständiges Mineral. Seither gilt er als Mineralgemisch.


Vorkommen

An den Fundstellen sind die Einzelminerale kaum unterscheidbar. Biotit ist gesteinsbildend in magmatischen Gesteinen wie Granit oder in metamorphen Gesteinen wie Gneis oder Glimmerschiefer. Schön separierte Micromount-Kristalle findet man in Deutschland zum Beispiel bei Mendig in der Eifel. Bekannt sind auch die Zirkonkristalle aus der Insel Seiland in Norwegen, die im Biotit als Muttergestein sitzen. Biotit in gut ausgebildeten Kristallen findet man auch am Monte Somma bei Neapel in Italien oder am Mont Saint-Hilaire in der kanadischen Provinz Quebec.


Verwendung

Biotit-Granit wird als Baumaterial für Bordsteine verwendet. Biotit eignet sich wie Muskovit zur Herstellung von Perlglanzpigmenten für kosmetische Artikel.
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