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  Kupfer(II)-chlorid   CuCl2 
 
 

  
  
Wasserfrei  
braune Masse  
  
Dihydrat  
grüne, monokline Nadeln  
Molmasse  134,452 g/mol 
(Dihydrat  170,483 g/mol)
 
AGW  0,01 mg/m3 A (MAK)  
Dichte  3,4 g/cm3  
(Dihydrat  2,51 g/cm3)  
Schmelzpunkt  +598 °C 
Siedepunkt  +993 °C 
Wasserlöslichkeit (Dihydrat) 
100g H2O lösen bei 20 °C 77,0 g
Piktogramme  
GHS 05
GHS 07  
GHS 09  
Gefahr
Gefahrenklassen + Kategorie  
Akute Toxizität oral/dermal 4  
Reizwirkung auf die Haut 2  
Schwere Augenschädigung 1  
Gewässergefährdend akut 1/chron. 2
HP-Sätze (siehe Hinweis)  
H 290, 302, 312, 315, 318, 410   
P 264.1, 273, 280.1-3, 301+330+331 
302+352, 305+351+338   
Entsorgung  G 4   
Etikett drucken Deutscher Name Englischer Name
CAS 7447-39-4 
CAS 10125-13-0
Kupfer(II)-chlorid 
Kupfer(II)-chlorid Dihydrat *
Copper(II) chloride 
Copper(II) chloride dihydrate
   
    *) Für die Schule bevorzugt, die abgebildete Flasche zeigt das Dihydrat. 
  
Eigenschaften 
  
Kupfer(II)-chlorid Dihydrat kristallisiert aus einer Lösung in grünen, monoklinen Nadeln aus. Beim Erhitzen in Chlorwasserstoff geben diese ihr Kristallwasser ab, und man erhält das braune, wasserfreie Kupfer(II)-chlorid. Dieses ist stark hygroskopisch und zieht Wasser an. Daher findet man beim längeren Lagern meist eine gelbe, zerfließliche Masse vor. Wässrige Lösungen sind bei hoher Konzentration braun. Sie werden beim Verdünnen grün und bei stärkerer Verdünnung türkisfarben. Beim starken Erhitzen von wasserfreiem Kupfer(II)-chlorid erhält man unter Chlorabspaltung Kupfer(I)-chlorid. Beide Kupferchloride zeigen in der Brennerflamme eine grüne Flammenfarbe. Durch Elektrolyse lässt sich eine wässrige Kupfer(II)-chloridlösung in Kupfer und Chlor zerlegen.  
  

Kupfer(II)-chloridlösung

Eine Kupfer(II)-chlorid-Lösung ändert beim Verdünnen die Farbe.


Beim Lösen von wenig Kupfer(II)-chlorid Dihydrat in Wasser entsteht der türkisblaue Hexaaquakupfer(II)-Komplex [Cu(H2O)6]2+. Bei der konzentrierten Lösung ist von diesem Komplex weniger enthalten, so dass die Lösung grün erscheint. Eine Grünfärbung erhält man auch durch die Zugabe von konzentrierter Salzsäure, weil im Überschuss von Chlorid-Ionen der Tetrachlorokupfer(II)-komplex [CuCl4]2− entsteht. Auch hier bildet sich beim Verdünnen wieder der türkisblaue Aqua-Komplex. Beim Erhitzen verschiebt sich das Gleichgewicht erneut nach rechts, so dass man wieder den grünen Tetrachlorokupfer(II)-Komplex erhält:

[Cu(H2O)6]2+ + 4 Cl im Gleichgewicht zu   [CuCl4]2− + 6 H2O


Herstellung 
  
Bei der industriellen Herstellung gewinnt man Kupfer(II)-chlorid durch Chlorierung von Kupferblech in Gegenwart von Luft und Wasser. Im Labor erhält man Kupfer(II)-chlorid durch Auflösen von Kupfer(II)-oxid in Salzsäure: 
   
CuO  +  2 HCl  +  H2  CuCl2  +  2 H2O
 

 Zoom!
Lupe
Aus Kupfer(II)-oxid und Salzsäure kann man Kupfer(II)-chlorid herstellen.
   
Verwendung 
  
Kupfer(II)-chlorid eignet sich als Katalysator bei organischen Synthesen, beispielsweise bei der Herstellung des Textilfarbstoffes Anilinschwarz. In der Feuerwerkerei dient es als Zusatz zur Erzeugung der grünen Flammenfarbe. Bei der Kupferätzung verwendet man Kupfer(II)-chlorid in einer Mischung mit Salzsäure. In der Fotografie dient es zum Ausbleichen von Negativen.
  

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